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Wilhelmshöher Allee: Neun Schilder auf 100 Metern - mehr Haltverbot geht nicht

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Von: Florian Hagemann

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Kurioses auf der Wilhelmshöher Allee: neun Schilder auf kurzer Strecke.
Kurioses auf der Wilhelmshöher Allee: neun Schilder auf kurzer Strecke. © Florian Hagemann

Auf der Wilhelmshöher Allee gibt es ein ziemlich massives Haltverbot: Dort stehen neun Schilder auf annähernd 100 Metern. Die Stadt begründet das mit der Rechtslage.

Kassel – Die Wilhelmshöher Allee ist immer für eine Überraschung gut. Anfang 2018 war auf Höhe der Sophienstraße ein Zebrastreifen angebracht, der stadtauswärts nach der Hälfte der zweispurigen Fahrbahn plötzlich endete. Er ging als Zebrastreifen ins Nirgendwo in die Geschichte der Kuriositäten ein. Nun sind auch neun Schilder auf dem besten Weg dorthin. Was ist denn da los?

Diese Schilder, die ein absolutes Haltverbot anzeigen, stehen auf einem Teil der Wilhelmshöher Allee – und zwar zwischen der Sophienstraße und dem Rathenauplatz, ebenfalls stadtauswärts. Vom ersten bis zum neunten Schild sind es annähernd 100 Meter. Heißt: gut alle elf Meter ein Haltverbotsschild, das jeweils mit einer Bake verbunden ist – und überall der Hinweis, dass ab dem 21. April um 6.30 Uhr dort nicht geparkt werden darf.

Die Schilder haben es in den sozialen Netzwerken schon längst zu einer kleinen Bekanntheit geschafft, auch in unserem Tagebuch tauchten sie schon auf. Die Frage ist nur, warum gleich alle neune, wo doch womöglich auch zwei gereicht hätten – ein Schild am Anfang und ein Schild am Ende.

Die Stadt Kassel verweist dabei auf die Rechtsprechung. Aus ihr ergebe sich, „dass in solchen Fällen grundsätzlich etwa alle 30 Meter ein Haltverbotszeichen aufgestellt werden muss“. Zuständig dafür sei die bauausführende Firma, betont ein Stadtsprecher, ohne das Unternehmen in diesem Fall zu nennen. „Dass gelegentlich Firmen Haltverbotsschilder in einem geringeren Abstand aufstellen als zwingend erforderlich, mag örtlich überzogen wirken, ist jedoch auch nicht schädlich“, teilt der Stadtsprecher mit.

Bei der Baustelle handele es sich um die Verlegung von Stromkabeln und Leerrohren im Auftrag der Städtischen Werke. Die Arbeiten liefen bis Mitte Juni. Dafür genehmigt sei auch die Nutzung der Parkplatzflächen. Dies sei auch die Ursache dafür, dass Haltverbote auf der kompletten Länge im Parkstreifen angeordnet und aufgestellt worden seien. Dass nach jedem kleinen Grünstreifen, der die Parkplätze unterbricht, ein neues Schild zwingend stehen muss, sei aber nicht der Fall.

Bis jetzt, so erklärt der Stadtsprecher, lägen noch keinerlei Beschwerden vor – auch nicht „von Bürgerinnen und Bürgern, die das Haltverbot dort versehentlich übersehen haben“.

Das wäre hier wohl nur dann der Fall, wenn jemand auch den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennen würde. Immerhin: Der Zebrastreifen am Ende der vielen Schilder an der Wilhelmshöher Allee endet nicht im Nirgendwo. (Florian Hagemann)

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