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Alte Hauptpost wird Schulstandort

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Von: Christina Hein

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Neuer Schulstandort Alte Hauptpost an der Friedrich-Ebert-Straße.
Neuer Schulstandort Alte Hauptpost: Demnächst werden an der Friedrich-Ebert-Straße voraussichtlich einige Schüler der Albert-Schweitzer-Schule und des Friedrichsgymnasium Unterricht bekommen. © Axel Schwarz

Die Alte Hauptpost wird Schulstandort. Aus Platzmangel sollen dort Schüler des FG und der ASS extern beschult werden.

Kassel – Jetzt ist es heraus: Der Ersatzschulstandort für ausgelagerte Klassen der Gymnasien Albert-Schweitzer-Schule und Friedrichsgymnasium wird voraussichtlich die Alte Hauptpost an der Friedrich-Ebert-Straße sein. Man befinde sich in „finalen Abstimmungen“ zur Nutzung eines Teilbereichs des Gebäudes über einen längeren Zeitraum und freue sich über ein positives Ergebnis, sagte Stadtbaurat Christof Nolda.

Im aktuellen Nachtragshaushalt der Stadt Kassel sind die Posten für die „Teilauslagerung“ von zwölf Klassenräumen an den „Schulstandort Alte Hauptpost“ bereits aufgeführt: Für den technischen Ausbau sind 140 000 Euro vorgesehen; das Netzwerk inklusive Lizenzen für fünf Jahre 60 000 Euro und für Ausstattung und Mobiliar 100 000 Euro. Zu Mietkosten gibt es keine Angaben.

In den Schulen, die sofort informiert wurden, nachdem der Standort in der Stadtverordnetensitzung öffentlich wurde, gab es ein verhaltenes Aufatmen. Wenigstens ist jetzt die Ungewissheit aus der Welt. Und ein Versprechen kann der Schulträger, die Stadt Kassel, mit dem Standort Alte Hauptpost einlösen: Er ist von beiden Schulen, dem FG an der Humboldtstraße und der ASS an der Kölnischen Straße, bequem in gut zehn Minuten zu Fuß zu erreichen.

Zum Hintergrund: Sowohl die ASS als auch das FG stehen vor der problematischen Situation, dass mit dem bevorstehenden Schuljahreswechsel die Rückkehr vom verkürzten Abitur G8 zu G9 vollendet ist. Das bedeutet, dass die Schulen im Schuljahr 2022/23 rechnerisch einen kompletten Jahrgang zusätzlich unterbringen müssen. Das dritte Kasseler Gymnasium, das von dieser Umstellungsproblematik betroffen ist, ist das Goethe-Gymnasium. Dort besteht aber die Möglichkeit, Räume zu nutzen, die im eigenen Gebäude frei werden, weil dort die Abendschule an den Standort Hessenkolleg auszieht.

War zunächst, um das Platzproblem an ASS und FG zu beheben, eine Beschulung in temporären Ersatzbauten im Gespräch, so wurde dies von der Stadt bald verworfen – auch weil auf den Schulgrundstücken dafür nicht ausreichend Platz zur Verfügung stehe, hieß es seinerzeit aus dem Schuldezernat. Es begann die Suche nach einem geeigneten Standort in Fußläufigkeit möglichst in der Mitte beider Schulen.

„Wir hatten bei unseren eigenen Spekulationen für einen Standort ebenfalls schon an die Alte Hauptpost gedacht“, sagt dazu Lothar Schöppner, der Schulleiter des FG und fügt hinzu: „Wir können mit dem Ort, der fußläufig erreichbar ist, leben.“

Seine bange Frage laute jetzt: „Wann werden die Räume fertig sein? Wir sind arg darauf angewiesen und brauchen sie zum Schulbeginn am 5. September. Dass das FG von vielen Schülern besucht werde und demnächst sogar eine fünfte Klasse 5 eröffnen wird, sei sehr schön, aber es bedeute auch: „Wir brauchen Platz.“ Zum neuen Ersatzstandort sagt Schöppner: „Wir werden dort mit 90 Schülern aus der Q3 ausweichen und brauchen unter anderem Wlan, damit die Oberstufenschüler in den neuen Klassenräumen gut arbeiten können.

Auch sein Kollege Markus Crede, Schulleiter an der ASS, sagt: „Der Standort ist in Ordnung. Laut Google-Maps ist er von uns aus in neun Minuten zu erreichen.“ Das sei gut, weil somit in den Pausen gewechselt werden könne. „Obwohl wir das vermeiden wollen.“ Auch ASS-Schulsprecher Julius Jasperbrinkmann sagt: „Der Standort ist okay, er ist nicht allzu weit weg von der Schule.“ Darüber hinaus gebe es aber noch viele Fragezeichen. Auch Crede spricht von „ganz vielen dringenden Fragen“, beispielsweise nach der Ausstattung und ob es eine Pausenmöglichkeit gibt.

Er und sein Leitungsteam sehen vor, keine komplette Jahrgangsstufe auszulagern, sondern – auch vor dem Hintergrund, dass es dort keine Fachräume gibt – auf alle Jahrgänge verteilt tage- oder stundenweise in die Alte Hauptpost zu gehen. Das sei allerdings ein großer organisatorischer Aufwand. Doch Credes größte Sorge lautet: „Wir brauchen die Räume zum 5. September.“

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