Kassel. Für das Arbeitsgericht Kassel ist eine neue Bleibe gefunden: Ende nächsten Jahres wird es vom jetzigen Standort am Ständeplatz in das Gebäude des ehemaligen Bundesarbeitsgerichts umziehen – direkt neben dem Bundessozialgericht und in der Nähe des Wilhelmshöher Bahnhofs.
Das teilte Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann auf Anfrage der HNA mit. „Das ist eine geradezu ideale Lösung“, sagte sie.
Nach neuen Räumlichkeiten für das Arbeitsgericht war fieberhaft gesucht worden. Die Evangelische Bank, Eigentümerin des Gebäudes am Ständeplatz, hatte den Mietvertrag bereits zum Frühjahr 2015 gekündigt. Weil noch keine neue Immobilie gefunden war, hat die Bank den Vertrag verlängert bis Ende 2016.
Die Liegenschaft des ehemaligen Bundesarbeitsgerichts an der Heerstraße war vom Bund vor wenigen Wochen an den Projektentwickler Jochen Hohmann aus Künzell bei Fulda verkauft worden, der schräg gegenüber bereits einen großen Neubau mit Eigentumswohnungen errichtet hat. Von ihm wird das Land den Haupttrakt (rund 2500 Quadratmeter) mieten. Der Vertrag läuft zunächst über 15 Jahre.
Das Gebäude steht seit dem Jahr 1999, als das Bundesarbeitsgericht nach Erfurt verlegt wurde, leer. Es ist aber noch in gutem Zustand. Bis Ende nächsten Jahres müssen noch einige Umbauten erfolgen und technische Anlagen, vor allem für die Computernutzung, erneuert werden. Wie viel der Eigentümer investiert, ist nicht bekannt.
Neben dem Arbeitsgericht wird noch die regionale IT-Stelle für die Gerichte einziehen, außerdem werden in dem Gebäude Archiv- und Depotflächen geschaffen.
Am Arbeitsgericht sind neun Richter, drei Rechtspfleger und 19 Angestellte beschäftigt, die über 3500 Verfahren im Jahr bearbeiten. Das Gericht ist neben Stadt und Kreis Kassel auch für Teile der Landkreise Werra-Meißner, Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg zuständig.