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HNA-Testanrufe: Arzttermine gibt es auch ziemlich schnell

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Von: Martina Heise-Thonicke, Claudia Voß

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Kassel. Immer wieder erreichen uns Patientenbeschwerden: Um einen Termin beim Arzt zu bekommen, müsse man mitunter Monate warten. Ein Test unserer Zeitung ergab aber ein anderes Bild.

Unser Versuch, bei verschiedenen Fachärzten in auch weniger dringenden Fällen zeitnah einen Termin beim Facharzt zu bekommen, war jedenfalls durchweg erfolgreich -– egal ob Kassen- oder Privatpatient.

Zwischen sieben Tagen und drei Wochen müssen demnach Patienten im Schnitt warten, wenn sie etwa wegen gelegentlicher Knieschmerzen einen Orthopäden aufsuchen möchten. Dabei fragten die Praxismitarbeiterinnen nicht, wie der neue Patient versichert ist. Gaben wir an, privat versichert zu sein, wurde mitunter ein wenige Tage früherer Termin angeboten.

Bei unserem Test bei rund 20 Praxen riefen wir auch Haut- und Augenärzte in verschiedenen Kasseler Stadtteilen an und nannten dabei Leberflecken am Arm und eine allgemein leicht verminderte Sehfähigkeit als Gründe für einen Terminwunsch.

Lediglich in Praxen, die aus Kapazitätsgründen derzeit keine neuen Patienten aufnehmen, hatten Privatversicherte bessere Karten. Während Kassenpatienten dort durchschnittlich vier Monate auf einen Termin warten müssen, kommen Privatversicherte bereits nach vier Wochen dran. Mitunter bieten diese Ärzte zusätzliche Privatsprechstunden an

Für die Kassenärztliche Vereinigung ist auch das Verhalten der Patienten eine Ursache für die Wartezeiten: Viele würden Termine bei mehreren Fachärzten gleichzeitig vereinbaren.

Andere Patienten gehen nicht zum niedergelassenen Arzt, sondern gleich in die Zentrale Notaufnahme des Klinkums. Dessen Leiter Dr. Klaus Weber: „Jeder fünfte Patient, der zu uns kommt, hätte auch vom Hausarzt versorgt werden können. (hei/clv)

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