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Tankrabatt: So bereiten sich Tankstellen in Kassel auf die Steuerermäßigung vor

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Von: Axel Schwarz

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Logistische Herausforderung: Auch die Firma Albert Beck kalkuliert für ihre acht regionalen Tankstellen – hier die Station an der Harleshäuser Straße – mit knappen Vorräten bis zur Steuer-Umstellung am Mittwoch.
Logistische Herausforderung: Auch die Firma Albert Beck kalkuliert für ihre acht regionalen Tankstellen – hier die Station an der Harleshäuser Straße – mit knappen Vorräten bis zur Steuer-Umstellung am Mittwoch. © Florian Hagemann

Ab Mittwoch, 1. Juni, greift der Tankrabatt: Mittelständische Tankstellenbetreiber im Raum Kassel haben sich für die erwartete Nachfrage gerüstet.

Kassel – Mit einer auf drei Monate befristeten Senkung der Energiesteuer will die Bundesregierung Benzin und Diesel vorübergehend billiger machen und die von hohen Spritpreisen gebeutelten Autofahrer entlasten. Kasseler Mineralölhändler, die selber Tankstellen betreiben, rechnen mit sinkenden Preisen an den Zapfsäulen gleich zum Starttag.

Theoretisch könnten die Tankstellen das, was sie noch in den Vorratstanks haben, ein paar Tage lang so teuer verkaufen wie bisher. „Es macht aber keinen Sinn, die Kunden zu verärgern“, sagt Dirk Lassen-Beck, Geschäftsführer der Firma Albert Beck, die acht Tankstellen in und um Kassel betreibt. Auch für sein Unternehmen hänge an der Umstellung finanziell und logistisch einiges dran: „Wir müssen zusehen, dass wir zum Stichtag unsere Bestände niedrig halten und trotzdem genügend Vorrat haben.“

Zum 1. Juni wird die Energiesteuer je Liter Sprit beim Diesel um 14 und bei Benzin um 30 Cent abgesenkt. Da sich dies dann auch auf den Mehrwertsteueranteil auswirkt, ist aus Kundensicht eine noch stärkere Preissenkung möglich. Was der Sprit ab Mittwoch dann tatsächlich kosten wird, ist laut Lassen-Beck kaum zu prognostizieren: „Das wäre Kaffeesatzleserei, da sind zu viele Variablen im Spiel.“ Nur eine davon sei der Rohölpreis an den Börsen, der zum Wochenbeginn erneut höher erwartet werde.

Lassen-Beck glaubt nicht, dass es am Mittwoch zu einem merklichen Ansturm auf die Tankstellen kommen wird: „Die Leute fahren nicht los, nur weil die Preise gerade niedrig sind“, sondern wenn eben getankt werden müsse. Ein gewisser Unsicherheitsfaktor sei allerdings die kurzfristige Verfügbarkeit von Tankfahrzeugen, falls allzu viele Sprit-Stationen zur Wochenmitte zu knapp kalkuliert haben sollten.

Dies hat man auch im Blick bei der Firma W. Knierim & Co. Mineralölhandel, die in der Region sieben Tankstellen von Agip sowie der Eigenmarke WK betreibt. Auf HNA-Anfrage wies ein Mitarbeiter darauf hin, die Umstellung geschehe vor dem Hintergrund einer ohnehin „angespannten Versorgungskette“ durch mehrere Feiertage und einer erfahrungsgemäß stärkeren Tanknachfrage zum Monatswechsel.

Für Autofahrer sei es daher ratsam, möglichst bis zum Freitag dieser Woche genügend Sprit im Tank zu haben, um nicht vielleicht doch irgendwo an einer kurzzeitig leeren Zapfsäule zu landen. Die Firma Knierim sei jedenfalls „auf alle Eventualitäten eingestellt“, versicherte der Mitarbeiter.

Ab wann genau und um wieviel der Sprit günstiger wird, das hänge nicht von regionalen Mittelständlern ab, sondern von den großen Mineralölkonzernen: „Die geben das vor und die ganze Branche richtet sich danach.“ (Axel Schwarz)

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