Kassel. Das Freibad in Bad Wilhelmshöhe ist am Sonntag nach seiner Sanierung mit einer Feier eröffnet worden. Am 1. Mai öffnet das Bad für alle Gäste um 9 Uhr.
„Das ist heute ein Tag, auf den wir alle lange gewartet haben“, sagte Prof. Kuno Hottenrott, Vorsitzender des Fördervereins des Freibads in Bad Wilhelmshöhe am Sonntagvormittag. Er empfinde ganz, ganz große Freude.
Nach jahrelangen Debatten und Kämpfen auf politischer Ebene ist das Freibad, das ein Jahr saniert wurde, wieder eröffnet worden. „Wir haben ein funktionales Bad mit einer gelungenen Architektur erhalten“, sagte Hottenrott vor mehreren hundert Gästen, die zu der Feier bei Sonnenschein erschienen waren. „Wir haben kein Luxusbad, aber wir haben das Bad, das wir uns gewünscht haben.“
Hottenrott dankte den Städtischen Werken und Politikern, die sich für den Erhalt des Bads eingesetzt haben, zum Beispiel Kai Boeddinghaus (Linke) und Eva Kühne-Hörmann (CDU), sowie dem Bauunternehmer Thilko Gerke (Firma Rennert). Es sei eine Meisterleistung, dass die Firma das Bad für nur 3,3 Millionen Euro saniert habe, so Hottenrott.
Vor drei bis vier Jahren habe er sich nicht vorstellen können, dass er eines Tages mit dem Bäderdezernenten Christian Geselle (SPD) das Freibad wieder eröffnen werde, so Hottenrott. Um so schöner sei es, dass dies nun geschehen sei.
Die Kasseler SPD hatte ursprünglich mit dem Gedanken gespielt, die beiden Freibäder zu schließen. Dagegen hatte es massig Protest in der Stadt gegeben. „Dass sich Bürgerengagement lohnt, das hat dieses Projekt gezeigt“, so Hottenrott.
Das Bad in Wilhelmshöhe zu sanieren, sei für ihn auch eine Herzensangelegenheit gewesen, sagte Thilko Gerke. Schließlich hätten er, sein Vater, sein Großvater und schon sein Urgroßvater die Sommer in diesem Bad verbracht. Und sein Sohn und seine Tochter hätten zu Weihnachten eine Dauerkarte bekommen, dass sie diese Tradition fortsetzen können.
Das Freibad Wilhelmshöhe ist für viele der über 600 Mitglieder des Fördervereins eine ganz emotionale Sache. Die Schwestern Angelika und Julia Froh sind „hier groß geworden“. Julia Froh ist für den Erhalt des Bades auch auf die Straße gegangen. Keine Frage, dass die Schwestern am Sonntag zu den ersten Gästen zählten, die im Wasser waren.
Aus beruflichen Gründen musste Johannes Fechner (69) nach Flensburg ziehen. Aber immer wenn er in Kassel ist, geht er auch in das Freibad, in dem er schwimmen gelernt hat. Fechner findet das Ergebnis nach der Sanierung „super“.
Dass díe Sonne am Sonntag zur Eröffnung des Bads strahlte und wärmte, dafür übernahm Oberbürgermeister Bertram Hilgen die Verantwortung. Er sagte, er habe das „gute Wetter“ als Geschenk mitgebracht.
Nach der Sanierung: Freibad Wilhelmshöhe wurde eröffnet



