Bäume am Brüder-Grimm-Platz ziehen für Umgestaltung um

Die viel diskutierte Umgestaltung des Brüder-Grimm-Platzes wirft ihre Schatten voraus. In diesem Jahr sollen die ersten Vorarbeiten starten, richtig los geht es dann 2024. So wurden in dieser Woche bereits vier bis zu 13 Meter hohe Bäume für ihren Umzug vorbereitet.
Kassel - Die vier Bäume werden das Feld für die Neupflanzung des geplanten Kiefernwäldchens räumen müssen. Allerdings folgt der eigentliche Umzug erst nächstes Jahr.
Anfang der Woche hat das Umwelt- und Gartenamt die seitlichen Wurzeln von zwei 13 Meter hohen Kastanien und zwei neun Meter hohen Eisenholzbäumen beschnitten. Dafür war ein Minibagger im Einsatz. Zudem kam eine Noppenfolie an den Wurzelballen. „Versorgt werden die Bäume nun bis zum Umzug von den nach unten reichenden Wurzeln. An den Seiten bilden sich neue feine Wurzeln, wodurch sie am neuen Standort besser angehen werden“, sagt Volker Lange vom Umwelt- und Gartenamt.
Damit die gut 50 Jahre alten Kastanien und die etwa 30 Jahre alten Eisenholzbäume am Brüder-Grimm-Platz die nächsten Monate noch stabil stehen, wurden sie mit Stahlseilen fixiert. Denn der eigentliche Umzug startet erst nächstes Jahr. „Eine große Maschine wird sie Huckepack zum neuen Standort bringen“, sagt Lange.
Wo genau die vier Bäume eine neue Heimat finden, ist noch unklar. Als ein möglicher Standort ist die Goetheanlage im Gespräch. „Wir sind beim Radius eingeschränkt, weil der Transport der bis zu 13 Meter hohen Bäume beispielsweise nicht unter Oberleitungen hindurchführen kann“, sagt Lange.
Insgesamt 35 000 Euro investiert die Stadt Kassel in den Umzug der Bäume. Die Bäume seien die Investition aber allemal wert. „Aufgrund ihres Alters haben sie einen hohen ökologischen Wert. Zudem sind die Eisenholzbäume mit ihren malerisch verdrehten Stämmen in dieser Größe eine echte Rarität“, so der Experte. Eisenholzbäume würden nämlich nur sehr langsam wachsen. Ihre Blätterfärbung im Herbst sei „zauberhaft.“
Für die im November von den Stadtverordneten mehrheitlich beschlossene Umgestaltung des Brüder-Grimm-Platzes werden neben etlichen Büschen aber auch drei Zierkirschen weichen müssen. „Die sind ohnehin bereits abgängig. Eine Verpflanzung lohnt sich nicht“, sagt Lange. Deshalb würden die Kirschen gefällt, bevor die Arbeiten im nächsten Jahren beginnen.
Die Umgestaltung des Brüder-Grimm-Platzes soll bis 2025 abgeschlossen sein. Die Kosten sind mit zehn Millionen Euro veranschlagt. 6,5 Millionen Euro übernimmt der Bund, weil es sich um ein „Nationales Projekt des Städtebaus“ handelt.
Zentrale Gestaltungselemente sind neben dem Kiefernwäldchen eine Reduzierung der Fahrspuren und eine neue Straßenbahnhaltestelle. (Bastian Ludwig)