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Bergpark-Aussichtspunkte nicht für jeden zu erreichen

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Von: Thomas Siemon

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Schön anzusehen, aber zu Fuß schwer erreichbar: Schloss Wilhelmshöhe mit dem Ballhaus und dem Schlosshotel.
Schön anzusehen, aber zu Fuß schwer erreichbar: Schloss Wilhelmshöhe mit dem Ballhaus und dem Schlosshotel. © Jochen Herzog

Zu viele Treppen und keine Busanbindung: Der Bergpark Kassel ist nicht ohne Hindernisse zu erreichen und das ärgert Besucher aus Kassel.

Kassel – Für Senioren und mobilitätseingeschränkte Menschen sind viele Attraktionen im Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel kaum zu erreichen. Die Museumslandschaft Hessen Kassel reagiert auf Beschwerden.

Der Bergpark Wilhelmshöhe heißt nicht nur so, er hat auch wirklich gravierende Höhenunterschiede zwischen Herkules, Löwenburg und Schloss zu bieten. Für manche Menschen ist schon der Weg von der Endhaltestelle der Linie 1 oder vom Parkplatz in Höhe der Ochsenallee eine Tortur. HNA-Leserin Heidrun Steinbach hat uns geschrieben und die Probleme aus ihrer Sicht geschildert. Mit ihren 79 Jahren falle es ihr zunehmend schwer, eine Ausstellung im Schloss Wilhelmshöhe oder ein Konzert im Ballhaus zu besuchen.

Kassel: Ausstellungen im Schloss und Konzerte im Ballhaus schwer erreichbar

„Kann denn nicht endlich mal eine Lösung zwischen der Museumslandschaft Hessen Kassel und dem Rathaus gefunden werden?“, schreibt sie. Es sei eine Zumutung, nur darauf zu verweisen, dass man von der Endstation aus laufen könne. So werde man es jedenfalls nicht schaffen, dass die tollen Ausstellungen im Schloss von mehr Menschen besucht werden.

Bei der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) gibt es immer wieder solche und ähnliche Beschwerden. Sprecherin Natascha Callebaut verweist darauf, dass mit dem Start der Wasserspielsaison wieder ein Bus im Bergpark unterwegs sei.

Der fahre regelmäßig ab dem Parkplatz Wilhelmshöhe (Ochsenallee) durch den Park und koste zwei Euro. Wer einen entsprechenden Ausweis über Einschränkungen habe, könne den Bus kostenlos nutzen. Ebenfalls mit Ausweis sei es möglich, mit dem Taxi über den Kaleschenweg direkt bis zum Schloss vorzufahren.

Busverbindung bis zum Schloss Wilhelmshöhe: Stadt Kassel lässt mit Antworten warten

Die MHK setzte sich zudem dafür ein, dass es ein Angebot mit dem öffentlichen Nahverkehr bis auf die Höhe vom Schlosshotel und dem Gewächshaus gebe. Die Stadt prüfe entsprechende Optionen, die auch mit der Welterbekommission abgesprochen werden müssten. Bislang sei über solche Angebote immer nur geredet worden, ohne eine konkrete Lösung zu finden, kritisiert Heidrun Steinbach.

Spätestens seit der Anerkennung des Bergparks als Weltkulturerbe im Jahr 2013 gibt es immer wieder Forderungen, die Erreichbarkeit zu verbessern. Dazu gehört auch der Vorschlag für die Reaktivierung der Herkulesbahn mit modernen Fahrzeugen.

Streit um leichten Zugang: „Barrierefreiheit wird es im Bergpark nie geben“

„Die Menschen werden immer älter, deshalb ist die Erreichbarkeit des Bergparks für uns ein wichtiges Thema“, sagt Natascha Callebaut. Unabhängig davon müsse man mit dem optisch attraktiven, aber schwierigen Gelände leben.

Das gelte auch für die Löwenburg, die mit ihrem rekonstruierten Aussichtsturm natürlich eine Attraktion sei. Allerdings auch eine, die nur über viele Treppenstufen erreichbar sei. Das gelte auch für den Herkules mit seiner Pyramide. Deshalb könne man nur versuchen, die Erreichbarkeit zu verbessern. Barrierefreiheit werde es im Bergpark leider nie geben können. (Thomas Siemon)

Erst kürzlich hatten Arbeiter beim Ausheben der Blumenbeete, am Schloss Wilhelmshöhe in Kassel, fünf Knochen ausgegraben. 

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