A49 bei Kassel wird für zwei Jahre zur Einbahnstraße - So läuft dann der Kreisverkehr

Nun geht es rund auf der Südtangente: Ab Mai wird sie zur Einbahnstraße – eine der ungewöhnlichsten Verkehrsmaßnahmen im Land. Nur: Wie funktioniert es im Detail?
Kassel – Wie es auf der Kasseler Südtangente der A49 in den kommenden Monaten laufen wird, lässt sich jetzt schon mit einem Blick von der Brücke an der Autobahnauffahrt Waldau aus erahnen. Die Markierungen in Richtung Süden sind schon angebracht für die Zeit ab Dienstag. Dann beginnt die Instandsetzung eben dieser Südtangente zwischen dem Kreuz Kassel-Mitte und Kreuz Kassel-West.
Die Folgen sind weitreichend: Bis Ende 2024 wird nämlich ein Kreisverkehr auf der Südtangente, der A 44 zwischen dem Kreuz Kassel-West und dem Dreieck Kassel-Süd sowie der A 7 zwischen dem Dreieck Kassel-Süd und dem Kreuz Kassel-Mitte eingerichtet. Dann geht es auf der Südtangente und der A 44 nur in eine Richtung – zunächst während des ersten Bauabschnitts in Richtung Süden, später dann während des zweiten Bauabschnitts in Richtung Norden. Die A 7 bleibt in dem gesamten Zeitraum stets in beide Richtungen befahrbar. Ein Überblick, was auf die Autofahrer nun zukommt:
Bauarbeiten auf der A49 bei Kassel: Der erste Bauabschnitt

Wer am kommenden Dienstagmorgen zum Beispiel von Niederzwehren auf der Autobahn 49 Richtung Norden, also etwa zum Kasseler Auestadion, fahren und die offizielle Umleitung in Anspruch nehmen will, muss den Weg Richtung Süden wählen, um ans Ziel zu kommen. Das klingt paradox, ist aber so.
Ab dann nämlich gilt die Einbahnstraßenregelung auf der Autobahn. Die Instandsetzung der Fahrbahn, die Richtung Norden führt, startet. In diese Richtung geht dann nichts mehr auf der Südtangente und dem Teilstück der A 44, das über die Bergshäuser Brücke führt. Die meisten Auffahrten in diese Richtung sind dann auch gesperrt.
Den Verkehrsteilnehmern, die dann die Autobahn nutzen, steht in dieser Zeit in Fahrtrichtung Süden aber immerhin jeweils eine Fahrspur mehr als zuletzt zur Verfügung. Für die Südtangente bedeutet das: drei statt zwei Fahrspuren.
Damit will die verantwortliche Autobahn GmbH Engpässe und somit auch Staus vermeiden. Der Verkehr soll jederzeit fließen – wenn auch nicht so schnell wie sonst. Die Höchstgeschwindigkeit wird von 100 auf 80 reduziert, weil die Fahrspuren nicht so breit sind wie gewöhnlich.
Und noch etwas ändert sich: Die Beschleunigungsstreifen, die auf die Südtangente führen, sind verkürzt. Dass es sie überhaupt gibt, dafür hat die Autobahn GmbH in den vergangenen Wochen und Monaten gesorgt, als die Vorarbeiten für eine der ungewöhnlichsten Maßnahmen geleistet wurden.
Der erste Bauabschnitt soll annähernd neun Monate dauern – und somit Ende Januar des kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Bauarbeiten auf der A49 bei Kassel: Der zweite Bauabschnitt
Ab Februar 2024 bleibt das Prinzip erhalten, dann soll es für die Autofahrer nur in die andere Richtung gehen. Die Einbahnstraßenregelung wird in diesem Zeitraum im Uhrzeigersinn funktionieren. Die Baumaßnahmen sind für zehn Monate angesetzt. Heißt: Ende 2024 soll die Südtangente wieder normal genutzt werden können – in beide Richtungen. Das bedeutet aber auch: Es werden wieder jeweils nur zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen.
Bauarbeiten auf der A49 bei Kassel: Die Ausnahme
Eine – nicht ganz unwichtige – Ausnahme von der Einbahnstraßenregelung gibt es im Übrigen: Die innerstädtische Fuldaüberquerung zwischen den Auffahrten Waldau und Auestadion wird fast immer in beide Richtungen befahrbar sein. Lediglich in der Zeit von Ende Juli bis Ende August und damit in den hessischen Sommerferien wird das nicht möglich sein.
Bernhard Klöpfel von der Autobahn GmbH, Leiter der Außenstelle Nordwest, bezeichnet die nun beginnenden Baumaßnahmen als Operation am offenen Herzen. Die Lage werde stets beobachtet. (Florian Hagemann)