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Bauprojekt auf Salzmann-Gelände in Kassel verzögert sich

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Von: Matthias Lohr

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Das Gelände der ehemaligen Salzmann-Fabrik.
Hier soll seit Jahren Großes entstehen: Das Gelände der ehemaligen Salzmann-Fabrik. © Andreas Fischer/Skypic

Das Bauprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Salzmann-Fabrik wird sich weiter verzögern. Investor Rossing muss seine Pläne wegen der Lage der Baubranche überarbeiten.

Kassel – Vor drei Jahren schien es, als könne es mit Kassels wichtigstem Bauprojekt endlich losgehen. Am 2. März 2020 gaben die Stadtverordneten grünes Licht für die Baupläne auf dem Salzmann-Gelände von Investor Dennis Rossing. Dessen Sprecher Jo Fechner freute sich damals: „Jetzt ist der Ball bei uns.“ Doch immer noch warten nicht nur die Menschen in Bettenhausen darauf, dass es mit dem 80 Millionen Euro teuren Projekt endlich losgeht.

Immerhin etwas tut sich auf dem Gelände der ehemaligen Salzmann-Fabrik, auf dem der Bad Hersfelder Investor 500 bezahlbare Wohnungen, ein Parkhaus mit 600 Plätzen sowie ein Gewerbe- und Hotelkomplex plant. In der Nähe der Agathofstraße finden „vorbereitende Maßnahmen“ für den Neubau einer Senioreneinrichtung statt, wie Rossing auf Anfrage mitteilt.

Dies war auch Thema in der jüngsten Stadtverordnetensitzung. Bettenhausens Ortsvorsteher Volker Zeidler (SPD) fragte Stadtbaurat Christof Nolda (Grüne), wie der Magistrat sicherstellen will, dass Rossing den Verpflichtungen des städtebaulichen Vertrags nachkommt. Der verlangt vor einem Neubau die Sanierung des Industriedenkmals an der Sandershäuser Straße.

So soll es werden: Die Neubauten sollen entlang der Agathofstraße entstehen.
So soll es werden: Die Neubauten sollen entlang der Agathofstraße entstehen. Skizze: Rosco/NH © Skizze: Rosco/NH

Laut Nolda gibt es für zwei Felder auf dem Gelände Ausnahmen. Entsprechend sei der Bau des Altenpflegeheims genehmigt. Man sei in engen Gesprächen mit Rossing.

Die Baugenehmigung für den Umbau des L-Riegels und für das Parkhaus hat Rossing bereits im Juli 2022 erhalten, wie er sagt. Demnach hat die Stadt ihren Teil der Arbeit erledigt. Stadtbaurat Nolda sagte der HNA: „Von unserer Seite ist die Tür offen.“ Der Ball, von dem Sprecher Fechner vor drei Jahren redete, kann trotzdem noch nicht gespielt werden. Grund sind laut Rossing die „massiv gestiegenen Kapital- und Baukosten“, die eine „Überarbeitung und Anpassung der planerischen und wirtschaftlichen Grundstrukturen notwendig“ machten. Daran werde derzeit gearbeitet.

Investor Dennis Rossing.
Investor Dennis Rossing. © Andreas Fischer

Der Ukraine-Krieg und die Energiekrise seien entscheidende Ursachen für massive Baupreissteigerungen. Dazu komme die Materialknappheit. Rossing rechnet damit, dass die geplanten Kosten von 80 Millionen Euro etwa 20 Prozent teurer werden. Einen Starttermin nennt er nicht, aber er sagt: Drei Jahre nach Baubeginn könnte das Vorhaben fertig sein.

Nicht nur in Bettenhausen gibt es viele Menschen, die nach all den Jahren der Ankündigungen nicht mehr an das wichtige Projekt glauben, das offiziell „IDS Industriedenkmal Salzmann“ heißt. Rossing hält das „nach der langen Planungs- und Entwicklungszeit für nachvollziehbar“, wie er sagt.

Auf die „unerwarteten Herausforderungen“ auf dem Bausektor müssten sich viele einstellen: „Leider betrifft dies neben vielen anderen Vorhaben in Deutschland logischerweise auch unser Vorhaben. Trotz allem sind wir zuversichtlich.“

Ortsvorsteher Zeidler sagt: „Ich hoffe, dass bald etwas am Bestandsgebäude passiert.“ (Matthias Lohr)

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