Bergpark: Das Welterbe rückt näher
Kassel. Hessens Kunstministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) hat gestern den Antrag auf Anerkennung des Bergparks Wilhelmshöhe zum Unesco-Welterbe unterzeichnet.
!Die Unterschrift dokumentiert, dass Kassel jetzt wieder einen Schritt weiter auf dem Weg zum Welterbe ist. Die Vorprüfung durch die Kultusministerkonferenz hat man problemlos überstanden. Das geht nur, wenn der Antrag Hand und Fuß sowie gute Erfolgsaussichten hat.
!Der Internationale Rat für Denkmalpflege Icomos (International Council on Monuments and Sites) bewertet den Antrag für die Unesco. Das ist die Grundlage für die Entscheidung des Welterbekomitees, die voraussichtlich im Sommer 2013 fällt.
!Der Bergpark mit den Wasserspielen und dem Herkules wäre der 37. deutsche Welterbe-Ort. Der Kölner Dom gehört ebenso dazu wie das Holstentor in Lübeck, die Museumsinsel in Berlin, Schloss Sanssouci in Potsdam, die Wartburg in Eisenach und die Klosterinsel Reichenau.
!Das wird in dem Antrag auf 280 Seiten detailliert begründet und mit 200 Bildern illustriert. Im Kern geht es darum, dass die Wasserkünste einmalig in der Welt sind. Sie funktionieren heute noch so wie sie vor 300 Jahren angelegt wurden. Ohne Pumpen wird das natürliche Gefälle vom Wassereinzugsgebiet im Habichtswald bis zur großen Fontäne genutzt. Die Krönung dieser Inszenierung ist der Herkules.
!Nein. Die Sanierung von Herkules, Löwenburg und der Wasserwege läuft in enger Absprache mit den Welterbe-Experten. Bei den ersten Plänen für das neue Besucherzentrum am Herkules gab es Bedenken. Standort und Gestaltung wurden daraufhin verändert.
!Zunächst einmal sorgt allein die Bewerbung dafür, dass im Bergpark vieles schneller vorangeht. Neben den Großbaustellen Herkules und Löwenburg gibt es viele kleine Bauten, die saniert werden. Besucherzentren und Gastronomie sind weitere Stichworte für die Entwicklung.
!Das 200-Millionen-Euro-Programm des Landes für die Neugestaltung der Kasseler Museumslandschaft ist eine wichtige Grundlage für die Arbeiten. Durch die Welterbe-Bewerbung erfolgt jetzt alles aus einem Guss.
!Das Interesse am Bergpark ist bereits spürbar gewachsen. Der Werbeeffekt des Welterbetitels bietet die Chance, diese Entwicklung zu verstärken. Unabhängig davon wäre die Anerkennung eine Verpflichtung, den Bergpark zu erhalten und zu pflegen.