Besser vernetzt in der Schwangerschaft: Web-Plattform Hedi für Hebammen und Eltern startet in Kassel

Die Web-Plattform Hedi hilft Hebammen und Eltern sich besser zu vernetzen. Nun ist sie auch für die Region Kassel verfügbar.
Kassel – Durch eine Schwangerschaft oder durch eine Geburt ändert sich alles im Leben der Eltern. Da gibt es viele offene Fragen, sie suchen Hebammen, eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen und benötigen Beratungsangebote. An dieser Stelle hilft nun in der Region Kassel die Web-Plattform Hedi. Schwangere und deren Familien bringt die „digitale Helferin“ mit regionalen Angeboten zusammen. Damit sind Stadt und Landkreis Kassel die Ersten in Hessen, die bei Hedi dabei sind.
Mit dem Online-Angebot soll auch dem bestehenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden: „Immer weniger Menschen wollen den Beruf der Hebamme erlernen. Mit Hedi kann man über die Postleitzahl eine Hebamme finden und sich beraten lassen“, sagt Landrat Andreas Siebert.
Auch Nicole Maisch, Gesundheitsdezernentin der Stadt Kassel, stimmt zu: „Wir sind da und nehmen dieses Thema ernst.“ Auch helfe Hedi bei der Suche nach Kinderärztinnen und Kinderärzten, es informiere über Hilfsangebote in den einzelnen Stadtteilen oder über finanzielle Förderungen.
Das Gesundheitsamt Region Kassel hat die Plattformen dafür gemeinsam mit der Hedi-Aidminutes GmbH für die Region entwickelt. Etwa 1,5 Jahre Arbeit stecken in Hedi, sagt Regine Bresler, Leiterin des Gesundheitsamts Region Kassel. „Wir betonen ganz klar: Wir wollen keine Hebammen ersetzen“, sagt Jennifer Schäning, Projektleiterin von Hedi.
Stattdessen wolle ihr Team eine digitale Unterstützung rund um die Schwangerschaft anbieten. „Hedi ist eine Ergänzung zur Betreuung durch das Fachpersonal. Wir wollen damit die Schwangerenversorgung für alle verbessern“, so Schäning.
Denn die Hedi-Plattform informiert zum Beispiel mehrsprachig rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit danach. Die Inhalte sind auf Deutsch, Englisch, Französisch, Ukrainisch und Persisch verfügbar – auch zum Anhören.
„Hedi bietet so leicht verständliche Sachtexte und multimediale Informationen, die zusammen mit Expertinnen und Experten erarbeitet wurden“, sagt Petra Haas, Koordinatorin für Willkommen für Anfang an sowie für das Hedi-Projekt im Raum Kassel.
Schwangere und Hebammen, aber auch Kinderärzte und Kinderärztinnen können sich auf Hedi ein eigenes Profil anlegen und sich so vernetzen. Schwangeren wird es etwa durch die integrierte Hebammensuche erleichtert, eine passende Hebamme zu finden.
Die Hebammen können gleichzeitig online ihre zur Verfügung stehenden Kapazitäten einstellen. Sie empfangen Betreuungsanfragen und können den integrierten Messenger, der die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung erfüllt, für kurze Absprachen oder Videoberatungen nutzen.
„Hedi ist über den Browser zu öffnen, es ist keine eigene App“, sagt Projektleiter Daniel Dekkers. Die Funktionen und die Inhalte von Hedi können durch alle Akteurinnen und Akteure sowie Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei genutzt werden, betont er.
Weitere Infos unter der Hedi-Plattform für die Stadt Kassel und für den Landkreis Kassel.