Betreten von Eisflächen in Kassel verboten

Die Kasseler Feuerwehr warnt vor dem Betreten von Eisflächen. „Trotz der aktuellen Minusgrade sind viele Eisflächen zu dünn“, sagt Tobias Winter, stellv. Leiter der Feuerwehr Kassel.
Auch der Frost der vergangenen Tage garantiere nicht, dass die Eisdecke auf Seen oder Flüssen tragfähig ist. Winter warnt: „Wer das dünne Eis betritt, droht einzubrechen. Innerhalb weniger Minuten in rund vier Grad kaltem Wasser erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter.“
Die Stadt Kassel weist zudem darauf hin, dass das Betreten von zugefrorenen Wasserflächen generell verboten ist. Die Dicke der Eisschicht werde zudem nicht gemessen und sei daher nicht bekannt. Auch sei davon auszugehen, dass die Eisdicke auf einem See unterschiedlich ist. Das liege an der täglichen Sonneneinstrahlung sowie an dem permanenten Zustrom von wärmerem Schichtenwasser.
Die Feuerwehr gibt Tipps, wie man sich bei Ausflügen am Wasser, wie zum Beispiel am Bugasee, der Fulda oder am Lac im Bergpark Wilhelmshöhe, verhalten soll.
- Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst. Kindern müssen die Gefahren erklärt werden.
- Vermeiden Sie einsame Ausflüge auf dem Eis – bei einem Unfall kann es sonst sein, dass niemand Hilfe leisten kann.
- Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben (möglichst wenig ruckartige Bewegungen).
- Rufen Sie im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe oder organisieren Sie, dass jemand einen Notruf absetzt! Vor allem bei unübersichtlichem Gelände kann ein Einweiser an einer verabredeten Stelle die Anfahrt der Rettungskräfte erleichtern.
- Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, Hockeyschläger) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. Hilfreich können auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
- Gerettete in warme Decken oder Jacken hüllen, vorsichtig erwärmen, nicht als „Hausmittel“ mit Schnee abreiben.
Auch die DLRG warnt davor, Eisflächen zu früh zu betreten.