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Internet-Abzocke in 100 Fällen: Mutmaßliches Betrüger-Pärchen stellt sich nach Fahndung

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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Betrug ARCHIV - ILLUSTRATION - 09.09.2015, Niedersachsen, Hannover: Ein Mann hält einen Telefonhörer in der Hand. (zu dpa vom 13.03.2018: «Die Polizei holt nie ihr Geld» - Die Maschen der Telefon-Betrüger) Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit
Symbolbild © picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa

Eine 21-Jährige und ihr 27-jähriger Freund aus dem Kreis Kassel sollen Ware im Internet zum Verkauf angeboten und dafür kassiert haben, aber die Gegenstände nie verschickt haben.

Nach umfangreichen Ermittlungen hat die Kasseler Polizei dem mutmaßlichen Betrüger-Pärchen nun das Handwerk gelegt. Das teilen Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Die Frau aus Suhl und ihr Lebensgefährte aus Seligenstadt, die zuletzt im Landkreis Kassel wohnten, stehen im dringenden Verdacht, seit Januar 2017 über das Internet zahlreiche Verkaufsangebote veröffentlicht und anschließend im Chatverkehr gegenüber Interessenten vorgegeben haben, die Waren zu besitzen und nach Bezahlung zu übersenden.

Mehrere Tausend Euro Schaden

In vielen der rund 100 Fälle wurden Spielekonsolen, überwiegend Nintendo Switch, aber beispielsweise auch E-Book-Reader, Laptops, Modelleisenbahnen sowie anderes Spielzeug oder Elektrogeräte angeboten. In keinem der Fälle erhielten die Käufer nach Bezahlung die Ware.

Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Offenbar bestritten sie ihren Lebensunterhalt mit den dadurch erhaltenen Bezahlungen, so Polizeisprecher Matthias Mänz und Andreas Thöne, Sprecher der Staatsanwaltschaft Kassel.

Hoher Fahndungsdruck

Nachdem gegen beide Tatverdächtige auf Antrag der Kasseler Staatsanwaltschaft Untersuchungshaftbefehle wegen Fluchtgefahr ausgestellt worden waren, ergaben die weiteren Ermittlungen Hinweise auf einen möglichen Aufenthalt des gesuchten Pärchens in Fulda.

Aufgrund des aufgebauten Fahndungsdrucks hätten sich beide Tatverdächtige schließlich am Mittwochvormittag beim Polizeipräsidium Osthessen gestellt. Die beiden wurden noch am selben Tag in Kassel einem Haftrichter beim Amtsgericht vorgeführt und sitzen nun in Untersuchungshaft.

Wohl auch Mietbetrug

Da beide Tatverdächtige ständig ihren Aufenthaltsort wechselten, dabei auch in mindestens zwei Fällen im Verdacht stehen, sich betrügerisch in Wohnungen eingemietet zu haben, hätten sich die Ermittlungen zu ihrem tatsächlichen Aufenthaltsort äußerst schwierig.

So seien die Fahnder an neu bekanntgewordenen Wohnanschriften der beiden Gesuchten in Nord- und Osthessen teilweise nur auf Vermieter getroffen, die das Pärchen ebenfalls suchten – wegen ausstehender Mietschulden. 

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