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Bettenhausen: Nicht nur der Leipziger Platz soll schöner werden

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Von: Matthias Lohr

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So richtig einladend sieht es hier nicht aus: Leipziger Platz (links) und der Platz an der Jakobuskirche in Bettenhausen.
So richtig einladend sieht es hier nicht aus: Leipziger Platz in Bettenhausen. © Matthias Lohr

Der Leipziger Platz ist ein wichtiges Drehkreuz im Kasseler Osten. Doch viele Bettenhäuser sind unzufrieden mit dem Zustand des Platzes. Könnten Blumen helfen?

Bettenhausen – Für Birgit Matzel ist der Leipziger Platz eine Visitenkarte für Bettenhausen. Wer von Helsa oder Kaufungen nach Kassel komme, bekomme hier nicht den besten Eindruck vom Stadtteil, findet das SPD-Ortsbeiratsmitglied. Darum wünscht sich die 76-Jährige wieder mehr Grün und Blüten auf dem Platz an der Kreuzung zwischen Leipziger Straße und Pfarrstraße. Doch daraus wird nichts – auch wegen des Klimawandels.

Dies machte Markus Schöttner vom Umwelt- und Gartenamt der Stadt in der jüngsten Ortsbeiratssitzung deutlich. „Jahreszeitliche Bepflanzungen wird es nicht mehr geben. Dieses Konzept wird in ganz Kassel nicht weiterverfolgt“, sagte der Abteilungsleiter, der für die Grünflächen zuständig ist.

Matzel wünscht sich etwa, dass an der Fläche am Rand zur Pfarrstraße hin wieder etwas Schönes gepflanzt und gepflegt wird. Laut Schöttner ist dies jedoch wegen einer „extrem schlechten CO2-Bilanz“ nicht mehr zeitgemäß. Sechs Monate lang habe man eine Matschfläche, die anderen sechs Monate müsse man sie bearbeiten, also „mindestens einmal am Tag hinfahren und gießen“.

Weil der Boden dort extrem schlecht sei, hätte man „das Ding“ nach Meinung des städtischen Experten eigentlich zupflastern müssen. So müsse man nun Geduld haben. Die Staudenpflanzen, die man vereinzelt aus dem Lavagranulat wachsen sieht, brauchten noch etwas Zeit. „Die Fläche wird noch schön“, versprach Schöttner und gab zugleich zu bedenken: „Wenn es so trocken wird wie in den vergangenen Sommern, kann vielleicht auch gar nichts wachsen.“

Auch die Kübel, die etwa vom Zahnarzt Claar gespendet wurden, um den Platz schöner zu machen, seien keine gute Lösung: „Der Platz vermoost und verdreckt, weil man schlechter putzen kann.“

Für Matzel sind das alles keine guten Aussichten. „Ich bin richtig sauer“, sagte sie der HNA. Zudem zweifelt sie an dem Nutzen des neuen Konzepts: „Das wird das Klima bestimmt nicht verbessern.“

Auch mit dem Platz an der Jakobuskirche sind einige Bettenhäuser nicht zufrieden. So hatte eine Familie in einem Schreiben an Ortsvorsteher Volker Zeidler (SPD) den Zustand des Orts im Eichwald kritisiert – unter anderem wegen der Altglas- und Altpapiercontainer und herumfliegenden Mülls. Die Container sollen nun in der Erde verschwinden. Einstimmig sprach sich der Ortsbeirat dafür aus, sogenannte Unterflurcontainer zu finanzieren. Drei Glas- und ein Papier-Container kosten 24 000 Euro.

Weitere Verschönerungen für den Platz, wie sie sich einige Anwohner gewünscht hatten, sind nicht mehr geplant. Pfarrer Thomas Gerlach machte deutlich, dass die evangelische Kirche derzeit andere Probleme habe: „Wir sind weniger beschäftigt mit Verschönerungen, sondern mit dem Erhalten des Alten. Das Haus bräuchte eher ein neues Dach statt eines Springbrunnens.“ Und der neue Anstrich für den Glockenturm, der mit Graffiti verunstaltet worden war, werde seit Jahren immer neu versprochen, ohne dass etwas passiere. (Matthias Lohr)

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