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Kommunalwahl 2016 in Kassel: Spitzenkandidaten von Bettenhausen

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Von: Jörg Steinbach

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Die alte Salzmann-Fabrik an der Sandershäuser Straße in Bettenhausen: Die seit 2012 /13 komplett leer stehenden Gebäude des Industriedenkmals wurden durch Vandalismus und durch Metalldiebe schwer beschädigt. Über eine notdürftige Reparatur der Schäden streiten Stadt und Eigentümer Dennis Rossing. © Koch

Am 6. März sind Kommunalwahlen. Die Wähler entscheiden nicht nur über die Stadtverordnetenversammlung, sondern wählen auch die Mitglieder für die 23 Ortsbeiräte. Wir stellen die Spitzenkandidaten für die Ortsbeiräte und ihr Programm vor.

Im Kasseler Stadtteil Bettenhausen leben 8500 Einwohner. Für den Ortsbeirat sind elf Mitglieder zu wählen. Welches sind die wichtigsten Ziele der Stadtteilpolitik, haben wir die Parteien und Spitzenkandidaten im Stadtteil Bettenhausen gefragt. Das waren die Antworten in Auszügen:

CDU 

• Erhalt der Joseph-von-Eichendorff-Schule an der Eichwaldstraße, die im Sommer 2016 endgültig geschlossen werden soll. 

• Bettenhausen als wachsender Stadtteil muss auch die Beschulung der Flüchtlingskinder berücksichtigen. 

• Das Trauerspiel rund um eine neue Nutzung für das Industriedenkmal Salzmann an der Sandershäuser Straßehabe der SPD-geführte Ortsbeirat kritiklos begleitet. Die Stadt Kassel habe völlig versagt. Das müsse sich ändern. 

• Kein Tempo 30 auf der Leipziger Straße.

SPD 

• Zukunftsprogramm für die weitere Entwicklung der Schulen, der Bildung allgemein und der Kultur. 

• Weiterentwicklung eines verträglichen Nebeneinanders von Wohnen und Arbeiten im Stadtteil. 

• Umsetzung des Integrierten Entwicklungskonzepts Kasseler Osten (ISEK). 

• Neubau von Wohnhäusern, die qualitativ hochwertige und bezahlbare Wohnungen für Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen bieten. 

• Brachflächen sollen entwickelt und bedeutsame Zeugnisse der Industriegeschichte (wie zum Beispiel Salzmann, Messinghof und Haferkakaofabrik) sollen gesichert werden. 

• Entlastung der Wohngebiete im Stadtteil von Schleichverkehr, besonders ein Konzept für den alten Dorfkern.

Grüne 

• Mehr Verteilungsgerechtigkeit unter den Stadtteilen in Kassel. Weil es durch viel Gewerbe und Industrie in Bettenhausen auch viele Steuereinnahmen für die Stadt gebe, müsse Kassel mehr Geld für Bettenhausen aufwenden.

• Nach 40 Jahren der Planung endlich mehr Hochwasserschutz im Stadtteil. 

• Der Eichwald muss Erholungsraum für alle Bürger bleiben und nicht allein dem Naturschutz geopfert werden. 

• Bau von neuen Kindertagesstätten, weil die Zahl der Kinder im Stadtteil wächst. 

• Rund um Kitas sowie Schulen muss die Verkehrsberuhigung verbessert werden. 

• Mehr Radwege in alle Richtungen.

FDP 

• Die Wege zu den Kindertagesstätten und zu den Grundschulen müssen für Kinder sicherer werden. 

• In Bettenhausen werden mehr Ganztagesschulen gebraucht, bisher passiert dafür zu wenig. • Die im Sommer 2016 geplante Schließung der Joseph-von-Eichendorff-Schule ist ein Fehler.

• Der Eichwald sollte als Naherholungsgebiet mit Spazierwegen und einem Naturlehrpfad erhalten bleiben.

• Die Stadt muss sich stärker engagieren, um die unendliche Geschichte bei Salzmann zu beenden und das Industriedenkmal durch eine neue Nutzung vor dem weiteren Verfall zu bewahren.

• Das Ehrenamt muss gestärkt werden, weil sich immer weniger Menschen für die Gemeinschaft engagieren.

Freie Wähler

• Die Vermüllung rund um die Diskothek A 7, aber auch vor und hinter geschlossenen Läden sowie dem Baumarkt an der Heiligenröder Straße muss beseitigt werden.

• Der Leerstand und Verfall des Industriedenkmals Salzmann ist ein Skandal. Hier könnte für Bettenhausen ein Quartier geschaffen werden, das eine erhebliche Verbesserung für die Qualität des Stadtteils bedeuten würde.

• Das für Bettenhausen im Stadthaushalt ausgewiesene Geld sollte auch zu 100 Prozent dem Ortsbeirat zur Verwendungsentscheidung zur Verfügung stehen.

• Das Entwicklungskonzept Kasseler Osten muss jetzt in den nächsten Jahren umgesetzt werden.

KANDIDATEN

CDU 

Thomas Träbing

Thomas Träbing (46) ist verheiratet undwohnt mit seinem Mann seit dem Jahr 2008 im Stadtteil Bettenhausen in der Eichwald-Siedlung. Er stammt aus Helsa, ist gelernter Einzelhandelskaufmann, war beruflich bei Rewe aktiv und ist Vermieter von Wohnungen. Der 46-Jährige ist bekennender Homosexueller, die Hochzeit mit seinem Ehemann Hartmut war 2013 die erste kirchliche Trauung eines schwulen Paares in Kassel. Träbing ist seit 2005 Mitglied der Christdemokraten und gehört seit 2010 dem Kreisvorstand der CDU Kassel-Stadt an. Er ist Vorsitzender im Club Ehemaliger Prinzen, der den letzten Traditionsball in der Kasseler Stadthalle ausgerichtet hat. Seine Hobbys sind der Garten und Ziervögel.

SPD

Enrico Schäfer

Enrico Schäfer (42) ist Mitglied im Ortsbeirat seit April 2006 und Ortsvorsteher seit Mai 2011. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und drei Töchtern seit 2005 in Bettenhausen. Nach Zivildienst und dem Studium der Philosophie und Deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft in Bremen, Paris und Kassel war Enrico Schäfer unter anderem als Trauerberater in einem Kasseler Bestattungshaus, als Mitarbeiter eines Landtagsabgeordneten und Leiter des Bundestags-Wahlkreisbüros des damaligen Bundesfinanzministers Hans Eichel (SPD) beschäftigt, bevor er 2006 Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Kasseler Rathaus wurde. Seit Juli 2014 ist er Büroleiter der Europa-Abgeordneten Martina Werner (SPD).

Grüne

Verena Bandulewitz

Verena Bandulewitz (29) ist in Dortmund geboren. Die Musikerin lebt seit dem Jahr 2012 im Stadtteil Bettenhausen. Im vergangenen Jahr hatte sie erstmals Kontakt zum Ortsbeirat des Stadtteils und möchte sich künftig dort für die Grünen engagieren. Die 29-Jährige arbeitet als Ganztagskoordinatorin und in der Sozialarbeit an Grundschulstandorten. Als Musikerin ist sie zu deutschlandweiten Aufträgen unterwegs. Die Schlagzeugerin plant aktuell ein neues Bandprojekt in Kassel und engagiert sich als Moderatorin der „Acoustic Bar“ im Kulturzentrum Schlachthof in der Kasseler Nordstadt. Verena Bandulewitz ist evangelisch, verheiratet und hat einen Hund. Ihr Lieblingsort in Bettenhausen ist der Dorfplatz.

FDP 

Karsten Kunz

Karsten Kunz stammt aus Vöhl am Edersee, lebt aber bereits seit dem Jahr 1993 in Kassel und seit dem Jahr 2000 im Stadtteil Bettenhausen. Er wohnt mit seiner Ehefrau, Tochter und Sohn am Eichwald. Der gelernte Speditionskaufmann arbeitet seit dem Jahr 2001 als Verkaufsberater für Neu- und Gebrauchtwagen im Opel-Autohaus Fritzlar. Er ist seit zehn Jahren Mitglied der Liberalen („die einzige Partei für mich“) und hatte damals bereits für die Ortsbeiratswahl kandidiert. Jetzt will er einen neuen Anlauf nehmen, sich im Ortsbeirat für den Stadtteil zu engagieren. In seiner Freizeit tanzt Karsten Kunz im Kaufunger Männerballett „Die Knallfrösche“, fährt gern Fahrrad und Motorrad und geht mit seinen Kindern schwimmen.

Freie Wähler

Regina Milbrandt

Regina Milbrandt (55) ist die Spitzenkandidatin der Freien Wähler für die Wahl der Mitglieder des künftigen Ortsbeirats. Sie ist verheiratet , hat einen Sohn und lebt seit dem Jahr 1995 im Stadtteil Bettenhausen. Von Beruf ist sie Frisörin. Ihr jetzt angestrebtes kommunalpolitisches Engagement für Bettenhausen beruhe auf der Feststellung, dass viel Kasseler Steuergeld zwar in Bettenhausen verdient, aber in den anderen Stadtteilen vor allem im Westen der Stadt ausgegeben werde. „Ich möchte mit dazu beitragen, dies zu ändern und an der erfolgreichen Zukunft Bettenhausens als Arbeits- und Wohnquartier mitwirken“, begründet Regina Milbrandt ihre Kandidatur auf der Liste der Freien Wähler.

Kandidaten für den Ortsbeirat

CDU 

• Thomas Träbing, Kaufmann, Geburtsjahr 1969. 

• Peter Hofmeister, Rentner, 1946 

• Dieter Nuhn, Rentner, 1941 

• Gregor Sopalla, Maschineneinrichter, 1956 

• Jürgen Träbing, Kraftfahrer, 1971 

• Thomas Müller, Verwaltungsfachangestellter, 1967 

• Diether Krohn, Rentner, 1940

SPD 

• Enrico Schäfer, Büroleiter, 1973 

• Birgit Matzel, Hausfrau, 1948 

• Heribert Völler, Studiendirektor, 1952 

• Reiner Lacher, Diplom-Verwaltungswirt, 1953 

• Bernd Weber, Ruheständler, 1943 

• Volker Zeidler, Polizeihauptkommissar i.R., 1952 

• Markus Mollwitz, Handwerksmeister, 1969

Grüne 

• Verena Bandulewitz, Musikerin, 1986 

• Alfons Fleer, Kinderarzt, 1953 

• Erhard Göbel, Kraftfahrzeugmechaniker, 1952

FDP 

• Karsten Kunz, Automobilkaufmann, 1973 

Freie Wähler

• Regina Milbrandt, Frisörin, 1960 

• Vera Gleuel, Hauswirtschafterin, 1951 

• Simone Conradt, Verkäuferin, 1971 

• Florian Göbel, Karosseriebauer, 1978

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