In Ottrau in der Schwalm geboren, war Bernhardi nach dem Theologiestudium zunächst Hauslehrer des Grafen Bylandt in Brüssel und Universitätsbibliothekar im belgischen Löwen. 1830 trat er als Bibliothekar der Landesbibliothek in Kassel die Nachfolge von Jacob Grimm an.
Die Stadt würdigt Bernhardi auf kassel.de für seine „einzigartige Sprachkarte“, die er der Nationalversammlung präsentierte. Darauf hatte er eingezeichnet, wo sich der deutsche Sprachraum befindet. Diese Sprachgrenzen sollten die natürlichen Grenzen Deutschlands bilden. 1859 wurde Karl Bernhardi zum Ehrenbürger der Stadt Kassel ernannt. 2005 wurde die Straße hinter dem Fridericianum nach ihm benannt.
Hintergrund
Die Ausstellung „Odyssee einer Urkunde. Die Paulskirchenverfassung vom 28. März 1849 – Deutsche Geschichte(n) in einem Dokument“ ist noch bis zum 8. September in der Abgeordnetenlobby des Berliner Reichstags zu sehen. Die informative Begleitbroschüre zu der Ausstellung, die auch das Kasseler Original thematisiert, ist online auf bundestag.de abrufbar.
Auf der Online-Plattform orka.bibliothek.uni-kassel können die einzelnen Seiten der Kasseler Verfassungsurkunde unter dem Stichwort „Verfassung des Deutschen Reiches“ aufgerufen werden.
(Andreas Hermann)