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In Kasseler Galerie sind Gemälde ukrainischer Kinder zu sehen

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Von: Christina Hein

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 Irina, Zoya, Maya, Palina, Erika (von links) und Kosta (vorne) präsentieren zur Vernissage Gemälde von sich und anderen ukrainischen Kindern.
Junge Künstler: Irina, Zoya, Maya, Palina, Erika (von links) und Kosta (vorne) präsentieren zur Vernissage Gemälde von sich und anderen ukrainischen Kindern. © Chrstina Hein

Diese Bilder benötigen keine Worte, keine langen Interpretationen. Sie sprechen für sich. Gemalt haben diese Werke ukrainische Kinder. Jetzt sind sie in der Kasseler Galerie Violett zu sehen.

Kassel – In einer Ausstellung der Galerie Violett in der Königs-Galerie sind jetzt Bilder zu sehen von Kindern, die aus der Ukraine geflüchtet sind, und von Kindern, die noch im Kriegsgebiet leben. Eröffnung war am Jahrestag des russischen Überfalls, am 24. Februar.

Kinderemälde: Ein Mädchen geht heiter mit seinem Hund spazieren. Nach dem 24. Februar ist das vorbei. Der oder die Künstlerin hat keinen Namen angegeben.
Vor und nach dem Krieg: Ein Mädchen geht heiter mit seinem Hund spazieren. Nach dem 24. Februar ist das vorbei. Der oder die Künstlerin hat keinen Namen angegeben. © Privat

Auch wenn er nicht direkt abgebildet wird – wie in dem Selbstporträt von Palina, das nur ein unendlich trauriges Mädchen mit aufgerissenen Augen zeigt – ist er als Thema omnipräsent: der Angriffskrieg Russlands auf ihr Land, die Ukraine. Die Kinder haben Bombardement, Zerstörung, Tod und Vertreibung erlebt und erleben es noch.

Das ukrainische Mädchen Sofiia (11) war im März mit ihrer Mutter aus Lviv nach Kassel geflohen. Hier malt sie in der Fridskul der documenta fifteen.
Die Ukraine im Herzen: Sofiia (11) war im März mit ihrer Mutter aus Lviv nach Kassel geflohen. Hier malt sie in der Fridskul der documenta fifteen. © Fian Youssef

Entstanden sind die eindrücklichen Kunstwerke im Rahmen von Malwerkstätten für ukrainische Kinder im „Tschilla“, einem Raum für Begegnung, Kultur und Gemeinschaft, den das Kulturzentrum Schlachthof an der Sickingenstraße eingerichtet hat, sowie im Fridericianum, der Fridskul, während der documenta fifteen.

Eindrückliches Selbstporträt von Palina.
Eindrückliches Selbstporträt von Palina. © Privat

Ehrenamtlich betreut wurden die Kinder unter anderem von der ukrainischen Psychologin Kateryna Peschanska und Fian Youssef aus Kassel. Youssef war es auch, der den Kontakt zur Inhaberin der Galerie Violett, Arya Atti, herstellte. Sie war sofort berührt von den Kinderbildern und angetan von der Idee, sie auszustellen. „Ich bin selber 2015 als Geflüchtete aus Syrien nach Kassel gekommen“, sagt Arya Atti, „ich weiß, was Flucht und Verlust der Heimat bedeuten.“ Deshalb freue sie sich, dass die Bilder jetzt einer größeren Öffentlichkeit gezeigt werden können. Die Idee der Aktion ist es, dass die Kasseler Kinder ihre Bilder anstatt Briefe – die Ausstellung heißt „Kinderbriefe“ – Kindern in die Ukraine schicken. Umgekehrt sind Kinderbilder aus der Ukraine in Kassel angekommen und sind bis zum 8. März ebenfalls zu sehen.

Thaicia (8) aus Charkiw hat ihre Emotionen vor und nach dem 24. Februar ausgedrückt.
Tränen: Thaicia (8) aus Charkiw hat ihre Emotionen vor und nach dem 24. Februar ausgedrückt. © Privat

Violett Kunstgalerie, Königs-Galerie, Eingang Neue Fahrt, Mo bis Sa 14 bis 19 Uhr.

Brennende Häuser malte der neunjährige Kiriu.
Brennende Häuser malte der neunjährige Kiriu. © Privat

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