Sturm rund um Kassel: Umgestürzte Bäume und mehrere Unfälle – vier Verletzte

Wegen der schweren Sturm- und Orkanböen ist weiter erhöhte Vorsicht in und um Kassel angesagt. Vier Personen wurden verletzt, Bäume stürzten auf Straßen und Häuser.
Update von Freitag, 18.02.2022, 14.28 Uhr: Nach Strum „Ylenia“ drohen am Freitag erneut Orkanböen in der Region Kassel, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilt. Das Sturmtief „Zeynep“ kann für Ausfälle im öffentlichen Nah- und Fernverkehr sorgen. Fahrgäste des NVV müssen sich laut Sprecherin Sabine Herms auf Ausfälle und Verspätungen einstellen.
Der NVV empfiehlt, sich vor dem Start über die jeweiligen Verbindung zu informieren und Fahrten, soweit möglich, zu verschieben. Welche Verbindungen genau betroffen sind, haben wir in einer Übersicht zusammengefasst.
Verzögerungen bei Zeitungszustellung der HNA – ePaper für alle freigeschaltet
Aufgrund der derzeitigen Wetterlage und des Sturms kann es aktuell oder in den nächsten Tagen zu Störungen und Verzögerungen bei der Auslieferung der HNA kommen. Wir haben aus diesem Grund das HNA-ePaper – die papierlose Ausgabe der HNA – für alle freigeschaltet. Unter epaper.meinehna.de kann jeder die Zeitung bis Sonntag, 20. Februar, ca. 9 Uhr, kostenlos und ohne Zugang lesen. Alle HNA-Ausgaben sind dort verfügbar.
Sturm „Ylenia“ hinterließ viele Spuren in der Region
Update von Donnerstag, 19.02.2022, 16.58 Uhr: Sturm „Ylenia“ hat am Donnerstag in Nordhessen und Südniedersachsen an vielen Orten Spuren hinterlassen. Bisher gibt es Meldungen über vier Verletzte. Zudem stürzten in den nordhessischen und südniedersächsischen Landkreisen etliche Bäume um.
In Kassel blieb es bisher vergleichsweise ruhig. Mülltonnen wurden umgeweht, viele eScooter lagen auf den Straßen. Auch kleinere und größere Äste knickten ab und landeten auf der Straße.
Sturm in Nordhessen: Bislang 100 Einsätze für die Polizei
Das Sturmtief „Ylenia“ hat der Polizei in Nordhessen bislang 100 Einsätze beschert, der Großteil davon wegen umgestürzter Bäume oder umgewehter Schilder und Zäune. Im Schwalm-Eder-Kreis und im Landkreis Kassel gab es jedoch auch Verletzte. Gegen 7 Uhr war in Fritzlar ein 40-Jähriger von herabfallenden Gegenständen eines Daches am Kopf getroffen und ins Krankenhaus eingeliefert worden.
In Liebenau im Landkreis Kassel war gegen 9 Uhr ein vollbeladener Milch-Lkw mit Anhänger von einer starken Böe erfasst und auf den unbefestigten Seitenstreifen gedrückt worden. Anschließend kippte der Lastwagen in der Böschung auf die Seite. Der Fahrer und seine Beifahrerin wurden leicht verletzt. Die aufwendigen Bergungsarbeiten, bei denen zunächst die Milch aus dem verunfallten Lkw abgepumpt und umgeladen werden muss, dauern noch an.

Bei den übrigen Einsätzen blieb es nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei bei Verkehrsbehinderungen und Sachschäden. Zehn der Einsätze betrafen das Stadtgebiet Kassel, im Landkreis Kassel erhielt die Polizei bislang etwa 20 Meldungen wegen Beeinträchtigungen wegen des Unwetters.
Am Freitag wieder regulär Schulunterricht in Stadt und Kreis Kassel
In Stadt und Landkreis Kassel soll am Freitag, 18. Februar, wieder regulär Unterricht stattfinden. Darauf haben sich die beiden Schulträger verständigt. Die Wetterlage werde aber fortlaufend beobachtet.
"Die Wetterlage für Freitag soll sich zunächst beruhigen, daher kann der Schulunterricht in Stadt und Landkreis wieder in Präsenz stattfinden. Wir stehen mit dem DWD in engem Kontakt und beobachten die Lage", teilten Oberbürgermeister Christian Geselle und Landrat Andreas Siebert mit. Grundsätzlich müssten die Erziehungsberechtigten am Freitagmorgen entscheiden, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar und sicher sei. Lasse man das Kind zu Hause, müsse die Schule über die Abwesenheit informiert werden.
Nach Ausfällen wegen Sturm „Ylenia“: Wieder Normalisierung im ÖPNV
Auf der Linie der RT4 war am Mittag eine Regiotram zur Erkundungsfahrt vom Bahnhof Wolfhagen zum Hauptbahnhof Kassel unterwegs. Dabei wurde laut Pressesprecherin Heidi Hamdad geprüft, ob Sturmschäden vorliegen. Dem war nicht so. Darum fuhr die erste RT4 ab Kasseler Hauptbahnhof um 12.58 Uhr, in der Gegenrichtung ab Bahnhof Wolfhagen um 13.16 Uhr. Der Bus-Ersatzverkehr wurde gegen 13.30 Uhr eingestellt.
Für die KVG ging der Sturm laut Hamdad relativ glimpflich über die Bühne. „Wir hatten keine schweren Sturmschäden zu verzeichnen“, teilt die Pressesprecherin mit. Nur auf der Strecke der Straßenbahnlinie 1 sei der Verkehr zwischen Wendeschleife Holländische Straße und Vellmar etwa eine Stunde lang eingestellt worden, weil Äste auf den Gleisen lagen. „Abgesehen davon verzeichneten wir in Kassel und Umgebung Verspätungen auf den meisten Linien.“
Für die KVG ging der Sturm relativ glimpflich über die Bühne. Wir hatten keine schweren Sturmschäden zu verzeichnen. Nur auf der Strecke der Straßenbahnlinie 1 wurde der Verkehr zwischen Wendeschleife Holländische Straße und Vellmar etwa eine Stunde lang eingestellt, weil Äste auf den Gleisen lagen. Abgesehen davon waren ÖPNV verzeichneten wir in Kassel und Umgebung Verspätungen auf den meisten Linien.

Nur kleinere Einsätze in mehreren nordhessischen Landkreisen
In der Söhre ist es noch überraschend ruhig. Die Feuerwehr in Söhrewald hatte bisher keinen Einsatz, die Wehren in Lohfelden und Kaufungen waren jeweils wegen eines umgestürzten Baums einmal im Einsatz. Im Bereich Homberg fielen ebenfalls Bäume auf Nebenstraßen. Diese wurden von der Feuerwehr bereits entfernt.
In und um Schwalmstadt gab es mehrere Einsätze. Zwischen Gilserberg und Treysa wurde ein Mann in seinem Auto von umgestürzten Bäumen eingeschlossen.
Im Kreis Hersfeld-Rotenburg gab es mehrere Feuerwehreinsätze. Zudem ist der Bahnverkehr gestört.
Vollsperrung der B251 im Kreis Kassel wegen Sturmtief „Ylenia“
Im Landkreis Kassel und im Landkreis Waldeck-Frankenberg gab es ebenfalls Auswirkungen: Die B251 war am Donnerstagmorgen zwischen Ippinghausen und Freienhagen wegen umgestürzter Bäume nicht befahrbar und deshalb gesperrt. Die Polizei hatte darum gebeten, das Gebiet möglichst weiträumig zu umfahren. Mittlerweile ist die Straße wieder befahrbar.

Im Altkreis Wolfhagen hat „Ylenia“ an einigen Stellen Bäume umgeworfen und Straßen blockiert. Menschen wurden nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei nicht verletzt.
Warnung vor Sturmböen in Kassel und in der Region noch bis Donnerstagabend
Auch wenn es bereits sonnige Abschnitte gibt, bleibt es zunächst stürmisch. Für alle nordhessischen und südniedersächsischen Landkreise hat der Deutsche Wetterdienst eine Warnung vor schweren Sturmböen für Donnerstag bis 18 Uhr rausgegeben. „Es treten schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 75 und 90 Kilometer pro Stunde aus westlicher Richtung auf. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit schweren Sturmböen um 100 Kilometer pro Stunde gerechnet werden, meldet der DWD.
Nach Sturmtief „Ylenia“ wird am Freitag ein weiteres Orkantief erwartet
Am Freitag nähert sich laut DWD von Westen her ein weiteres Orkantief Deutschland. Darum gibt es für die Landkreise im HNA-Verbreitungsgebiet eine „Vorabinformation vor Orkanböen“ für die Zeit zwischen Freitag 18 Uhr und Samstag 6 Uhr. Das neue Orkantief bringt demnach „im Flachland verbreitet Böen zwischen 90 und 110 Kilometer pro Stunde, stellenweise können Orkanböen um 120 Kilometer pro Stunde auftreten“, so der Wetterdienst. Samstagmorgen zieht das Orkantief in die Ostsee, der Wind lässt von Westen her nach. Im Bergland treten voraussichtlich von Freitagabend bis Samstagmorgen Orkanböen zwischen 120 und 140 Kilometer pro Stunde auf, auf freien Gipfellagen sind extreme Orkanböen bis zu 170 Kilometer pro Stunde nicht ausgeschlossen. Die genaue Zugbahn des Orkantiefs und damit die Vorhersage der Windgeschwindigkeiten ist nach Angaben der Wetterexperten allerdings noch unsicher.
Bahnverkehr wegen Sturm „Ylenia“ nur im Regionalbereich

Am Bahnhof Wilhelmshöhe war es am Donnerstag um kurz nach acht Uhr deutlich ruhiger als sonst. Auf der Anzeigetafel stehen ausschließlich Regionalzüge. Der Fernverkehr ist stark eingeschränkt. Im Gegensatz zu sonst scheinen sich die Menschen aber auf die Wetterlage eingestellt zu haben - und bleiben zu Hause. Von Chaos keine Spur.
Wer mit der Bahn von Nordhessen oder Südniedersachsen nach Norddeutschland fahren will, sollte sich gut informieren, ob das möglich ist. Die Bahn hat wegen des Sturmtief den Fernverkehr in mehreren Bundesländern eingestellt. In Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg fahren keine Züge. Auswirkungen gibt es laut Bahn aber auch in anderen Bundesländern.
Behinderungen auf der A5, A7 und A44 durch Sturm „Ylenia“
Bereits am frühen Morgen kam es zu etlichen Verkehrsbehinderungen auf den Autobahnen. Besonders betroffen in der Region waren die Autobahn 7 und die A49.
Auf der A7 lagen am Morgen umgestürzte Bäume zwischen Hann. Münden/Lutterberg und Kassel-Nord. Deshalb war die rechte Fahrbahn gesperrt. Auch auf der A49 lagen am Morgen zwischen Gudensberg und Fritzlar durch den Sturm umgestürzte Bäume auf der Fahrbahn.
Aufpassen mussten Autofahrer auf der A7 und der A5: In Richtung Fulda ragte zwischen Niederaula und Hünfeld/Schlitz ein Baum auf die rechte Fahrbahn. Die A5 war zwischen Friedberg und Bad Homburger Kreuz wegen eines Unfalls gesperrt, der Verkehr staute sich ab Ober-Mörlen neun Kilometer. Grund war ein Lastwagen, der nach einer Windböe umgestürzt war. Mittlerweile ist die Bergung abgeschllossen, die Vollsperrung ab Friedberg istaufgehoben. Der Fahrer des mit Styropor beladenen Sattelschleppers zog sich bei dem Unfall leichte Verletzungen zu.
Bäume in Waldeck-Frankenberg umgestürzt - Strom ausgefallen
Die orkanartigen Böen von „Ylenia“ haben im Kreis Waldeck-Frankenberg seit Mittwochabend mehrere Bäume entwurzelt. Im Mengeringhäuser Wohngebiet am Lünneberg hob der Sturm ein Gartentrampolin in die Höhe und legte es in einer Baumkrone ab. Der Sturm sorgte in etlichen Orten im Kreisgebiet für Stromausfall: Leser berichteten unter anderem von Stromausfällen am Donnerstagmorgen im Oberen Edertal, in Basdorf, Münden, Burgwald und Willersdorf. In der Folge fiel zeitweise auch das Handynetz aus.
Auch in Münchhausen ist am Donnerstag der Strom ausgefallen, nachdem wegen des Sturms ein Baum auf eine Oberleitung gefallen war. Wie die Polizei mitteilte, stieß in der Nacht ein Lastwagen in Gladenbach im Kreis Marburg-Biedenkopf gegen eine umgewehte Ampel. Im gesamten Landkreis gebe es Probleme, weil Bäume auf Straßen gefallen seien. In einem Fall habe es einen Hochsitz auf die Fahrbahn geweht. „Bislang gab es keine Meldungen über Verletzte“, teilte die Polizei mit.
Sturm im Werra-Meißner-Kreis: Zahlreiche Bäume umgestürzt
Im Werra-Meißner-Kreis hat das Sturmtief „Ylenia“ in der vergangenen Nacht (17.02.22) zu zahlreichen Einsätzen geführt. Auf der B7 zwischen Oetmannshausen und Bischhausen lag ein Baum auf der Straße, den die Feuerwehr beseitigte. Gleiches passierte auf den Landstraßen zwischen Germerode und Vierbach zwischen Hessisch Lichtenau und Friedrichsbrück , zwischen Rommerode und Walburg sowie in den Ortslagen von Wanfried, Weißenborn (Eschweger Straße) und Kammerbach (Kasseler Straße). Meldungen über Verletzte gab es nicht.
Orkan „Ylenia“: 120 Feuerwehreinsätze in der Region um Göttingen
Viele Feuerwehren sind im Landkreis Göttingen im Einsatz. Seit 4 Uhr soll es etwa 120 Einsätze gegeben haben. Nach bislang unbestätigte Meldungen soll es einen Stromausfall in der Gemeinde Gleichen geben. Der schwere Sturm sorgt in Südniedersachsen außerdem für Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr.
Orkan über Nordhessen und Südniedersachsen: Ampelanlage bei Northeim stürzt um

Wie die Kreisfeuerwehr Northeim mitteilt, ist der gesamte Kreis Northeim von dem schweren Unwetter betroffen. Nahezu überall gebe es durch Bäume versperrte Straßen. Die Arle sei in Solingen zwischenzeitlich über die Ufer getreten. Dachziegeln seien an zahlreichen Stellen heruntergestürzt. Eine umgestürzte und zerstörte Ampelanlage zwischen Oldenrode und Ildehausen musste von der B248 geräumt werden. Wegen der Vielzahl der Bäume und der Gefährdungslage vor Ort musste dieser Abschnitt der B248 von der Straßenmeisterei gesperrt werden.
In Höckelheim wurde durch die Stärke des Sturms ein Fenster aufgedrückt und ein Rolladen drohte abzureißen. In Northeim musste die Feuerwehr ein größeres Werbeschild sichern, wie die Kreisfeuerwehr berichtet. Die Feuerwehren seien zwischenzeitlich im Minutentakt alarmiert worden. Die Feuerwehr warnt eindringlich: „Menschen sollten aktuell den Aufenthalt im Freien meiden“.

Autofahrer zwischen Dassel und Silberborn eingeklemmt
Im Solling stürzten zahlreiche Bäume auf Straßen, in Solingen gab es Hochwasser und in Bodenfelde wurde das Dach eines Wohnhauses abgedeckt. Die Lage ist noch unübersichtlich, ein paar Straßen sind noch gesperrt, einige wohl aber auch schon wieder freigegeben. Zwischen Dassel und Silberborn soll ein Autofahrer in seinem Wagen eingeklemmt worden sein.
Sturm-Warnung in Kassel: Präsenzunterricht in Stadt und Kreis fällt aus
Update vom Mittwoch, 16.02.2022, 22.14 Uhr: Langsam wird es ungemütlich in Stadt und Kreis Kassel. Sturm „Ylenia“ nimmt Fahrt auf in der Region. Wegen der aktuellen Sturmwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die Region Kassel haben Stadt und Landkreis Kassel als Schulträger entschieden, dass am Donnerstag (17.02.2022) in allen Schulen der Präsenzunterricht ausfällt. Das teilen Oberbürgermeister Christian Geselle und Landrat Andreas Siebert in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Allerdings: „Eine Betreuung in den Schulen wird für den Notfall für Schülerinnen und Schüler vorgehalten“, heißt es beim Landkreis Kassel mit Blick auf den Donnerstag.
„Eltern und Erziehungsberechtigte können selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder sicherheitshalber zu Hause lassen. Da noch nicht absehbar ist, welche Sturmschäden wir an welcher Stelle zu erwarten haben, lässt sich zurzeit nicht sagen, ob und in welchem Umfang die Schulwege morgen beeinträchtigt sein werden“, informieren Geselle und Siebert.
Einen hessenweiten News-Ticker zum Sturm finden Sie hier. Die Übersicht für Niedersachen gibt es in diesem Artikel.
Sturm-Warnung für die Stadt Kassel - Feuerwehr appelliert: „Bleiben Sie Zuhause“
Erstmeldung vom Mittwoch, 16.02.2022, 18.13 Uhr: In der Nacht von Mittwoch (16.02.2022) auf Donnerstag (17.02.2022) tobt Sturm „Ylenia“ über der Stadt Kassel – aktuell sind die Schäden noch überschaubar. Gleich mehrere Orkantiefs sollen in dieser Woche über Deutschland fegen. Meteorologen rechnen mit Windböen von 90 bis 100 km/h, auf den Höhen sogar bis 110 km/h.
Im Laufe des Donnerstags (17.02.2022) lasse der Wind zwar langsam nach, sagte Jürgen Schmidt vom Wetterkontor.de gegenüber der HNA. Es folge aber Sturm „Zeynep“, mit dem der Wind am Freitagabend (18.02.2022) wieder stark zunehme – wie stark, das sei noch nicht abzusehen. Wir geben einen Überblick, was an den stürmischen Tagen zu beachten ist.

Unwetterwarnung für die Stadt Kassel: Zuhause ist es am sichersten
Was in der Pandemie schon Standard geworden ist, gilt auch beim Sturm: am besten zuhause bleiben. „Wir appellieren an die Bevölkerung, sich zuhause aufzuhalten und Türen und Fenster möglichst geschlossen zu halten,“ sagt Kassels Brandschutzdezernent Dirk Stochla. Die Feuerwehr Kassel sei gut auf Unwetterlagen vorbereitet und habe mit Blick auf die aktuellen Sturmwarnungen sowohl personell als auch organisatorisch weitgehende Vorkehrungen getroffen.
Was sollte man bei einem Unwetter beachten? Tipps der Feuerwehr Kassel:
- Während des Sturms in einem Gebäude aufhalten. Türen und Fenster (auch Dachluken) schließen. Während des Sturms Räume unmittelbar unter dem Dach meiden
- Lose Gegenstände wie Mülltonnen oder Gartenmöbel rund um Haus und Garten und auf dem Balkon sichern
- Waldgebiete meiden
- Auf nicht unbedingt notwendige Autofahrten verzichten. Das Auto wenn möglich in Garage und nicht in der Nähe von hohen Bäumen oder Häusern abstellen
- Wasserabläufe rund um das Haus frei von Laub und Blüten halten
- Abstand halten zu Baugerüsten, Werbetafeln und Hochspannungsleitungen
- Sturmschäden wie etwa lose Dachziegel nicht während des Unwetters beseitigen
Unwetter in der Stadt Kassel: Notrufleitungen für wirklich dringende Fälle frei halten
Den Notruf 112 sollte man während des Sturms nur in Notfällen nutzen, bei denen eine akute Gefahr besteht, bittet Tobias Winter, Leiter der Kasseler Feuerwehr. Bei Unterwetterlagen gehe erfahrungsgemäß eine Vielzahl von Notrufen bei der Leitstelle ein. Oftmals handele es sich dabei aber um umgestürzte Bäume auf Privatgrundstücken oder in Nebenstraßen. Wichtig sei, dass während des Unwetters die Notrufleitungen für wirklich dringende Fälle frei bleiben.
Sofort anrufen sollte man, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht, wenn öffentliche Straßen oder Plätze ganz oder teilweise blockiert sind oder wenn ein Schaden für Menschen, Straßen, Häuser oder anderen wichtige Gegenstände droht.
Umgestürzte Bäume werden von der Feuerwehr nur dann entfernt, wenn eine unmittelbare Gefährdung besteht – zum Beispiel, wenn die Bäume auf Straßen oder Häuser gestürzt sind, oder zu stürzen drohen.
Unwetterwarnung für die Stadt Kassel: Vorsicht auch im Park
Nicht nur in Wäldern besteht durch die aktuellen Winterstürme erhöhte Gefahr. Auch in Parks und Wälder ist Vorsicht geboten. Das gilt auch für die kommenden Tage. Die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) rät bei anhaltendem Sturm und Regen in den nächsten Tagen von einem Besuch des Bergparks Wilhelmshöhe und der Karlsaue in Kassel ab.
Das Gleiche gelte für die Schlossparks Wilhelmsthal und Friedrichstein. „Die heftigen Windböen und der teilweise starke Regen können auch große Bäume zum Umsturz oder kräftige Äste zum Abbrechen bringen“, warnte MHK-Direktor Martin Eberle bereits am Mittwoch.
Als Alternativprogramm zu einem Parkspaziergang biete sich ein Museumsbesuch an, empfiehlt Eberle. Die Museen im Stadtgebiet (Neue Galerie, Landesmuseum, Schloss Wilhelmshöhe und Planetarium) sind regulär zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet.
Weitere interessante Nachrichten aus der Stadt Kassel gibt es in unserem kostenlosen Kassel-Newsletter.
Unwetterwarnung für die Stadt Kassel: Busse und Bahnen fallen teilweise aus
Auch im öffentlichen Nahverkehr in der Region müssen sich die Fahrgäste auf Ausfälle und Verspätungen bei Bus und Bahn einstellen. Der NVV empfiehlt, sich vor dem Start über der jeweiligen Verbindung zu informieren und Fahrten soweit möglich zu verschieben.
Donnerstag ab 22 Uhr wurde bereits der Betrieb der Regiotram 4 (Kassel-Wolfhagen) bis auf Weiteres eingestellt. Auch die Kurhessenbahn stellte ihre Fahrten aufgrund der zu erwartenden Sturmschäden im Streckennetz ein bis voraussichtlich Donnerstag, 12 Uhr. Das betrifft im NVV-Gebiet die Linien RB 4 (Kassel-Korbach), RB 38 (Kassel-Schwalmstadt-Treysa), RE/RB 39 (Kassel-Bad Wildungen) und RE/RB 97 (Marburg-Brilon).
Die RTG hat für Donnerstagmorgen einen Bus-Ersatzverkehr zwischen Calden-Fürstenwald und Obervellmar organisiert.
Alle Informationen zum öffentlichen Nahverkehr sind in der NVV-Fahrplanauskunft zu finden oder können am Servicetelefon unter 08 00/9 39 08 00 (gebührenfrei) erfragt werden.