Kassel. Die Mutter des Kasseler Bahn- und Bus- und Van-Türenbauers Bode, die angeschlagene Münchner Schaltbau AG, nimmt eine Kapitalerhöhung vor, um Kredite zurückzuzahlen.
Sie gibt 2.242.420 neue Inhaberaktien zum Stückpreis von 22 Euro aus. Gestern notierte das Papier bei 28 Euro. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren die Titel noch fast 40 Euro wert.
Sollten alle Anteilscheine gezeichnet werden, ergibt sich ein Emissionserlös von 49,3 Millionen Euro. Bezugsberechtigt sind zunächst nur Altaktionäre. Sie erhalten auf Wunsch eine neue Aktie auf je drei alte. Schaltbau hat nach eigenen Angaben verbindliche Zusagen über die Abnahme von mindestens 1.444.755 neuen Anteilscheinen, sodass eine Erlösuntergrenze von 28,9 Mio Euro garantiert ist. Sollten Altaktionäre nicht alle neuen Titel zeichnen, kommen andere Bieter zum Zug.
Notwendige Restrukturierung
Mit der Geldspritze sollen Kredite abgelöst sowie das Eigenkapital- und die Liquiditätsausstattung verbessert werden. Wie berichtet, befindet sich die Gruppe wegen hoher Abschreibungen auf defizitäre Auslandstöchter und verschobener Großprojekte in einer finanziellen Schieflage. Deshalb hatte sie unlängst den Verkauf des Unternehmensteils Pintsch Bubenzer zur Rückzahlung eines Überbrückungskredits angekündigt.
Bode Kassel ist der weltweit zentrale Entwicklungs- und Fertigungsstandort der gleichnamigen Sparte. Dort arbeiten fast 700 Mitarbeiter. Der Geldzufluss hilft, die Restrukturierung auch dieses wichtigen Standorts voranzutreiben.
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