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Boom bei Solaranlagen: Auch Zahl der Elektroautos hat sich in Region Kassel vervierfacht

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Von: Bastian Ludwig

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Das eigene Dach zum Kraftwerk machen: Der Bedarf nach Beratung für PV- und Solarthermieanlagen ist deutlich gestiegen.
Das eigene Dach zum Kraftwerk machen: Der Bedarf an PV-Anlagen ist deutlich gestiegen. © Nestor Bachmann/dpa-tmn/Moritz Gorny

Die Zahl der installierten Photovoltaikanlagen in Stadt und Kreis Kassel ist mit der Energiekrise stark gestiegen. Auch die Zahl der Elektroautos hat sich seit 2021 in der Region vervierfacht.

Kassel – Die Energiewende hinterlässt auch in der Region deutliche Spuren. So ist die Zahl der installierten Photovoltaikanlagen in Stadt und Kreis Kassel allein seit Anfang 2022 um 20 Prozent auf insgesamt 15 760 gestiegen. Dies ergab eine HNA-Auswertung der jüngsten Daten des sogenannten Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur, in dem alle Anlagen registriert werden müssen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Zulassung von Elektroautos. Seit Anfang 2021 hat sich deren Zahl nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes in Stadt und Kreis Kassel fast vervierfacht.

Die steigenden Energiepreise haben den Elektroinstallationsbetrieben viel Arbeit beschert. So wurden seit Januar 2022 allein in der Stadt Kassel 740 neue Anlagen aufgebaut. Rechnet man den Landkreis Kassel hinzu, sind in den 17 Monaten 3130 PV-Anlagen entstanden.

PV-Anlagen: Markt war explodiert

Wie stark sich der Markt für Photovoltaikanlagen (PV) seit Beginn der Energiekrise und des Ukraine-Krieges entwickelt hat, wird deutlich, wenn man etwas weiter zurückblickt. So wurden in den vier Jahren zwischen Januar 2018 und Januar 2021 in Stadt und Kreis Kassel insgesamt 2645 PV-Anlagen in Betrieb genommen. Mit Beginn der Energiekrise sind seit Anfang 2022 in nur 17 Monaten 3130 Anlagen hinzugekommen. Entsprechend ausgelastet sind die Installationsbetriebe.

Dazu zählen sowohl Großprojekte von Gewerbe- und Industriebetrieben wie kleine Balkon-Solaranlagen für den Privatgebrauch. Denn auch Balkonkraftwerke mit nur einem PV-Modul müssen vor Inbetriebnahme beim jeweiligen Netzbetreiber angemeldet und innerhalb eines Monats im Marktstammdatenregister registriert werden.

Ohne Anmeldung beim Netzbetreiber darf auch eine an die Steckdose angeschlossene Anlage nicht betrieben werden. Gerade bei den Mini-PV-Anlagen wird die Anmeldung aber häufig versäumt. Wird der Netzbetreiber dennoch darauf aufmerksam, droht ein Bußgeld.

Die Entwicklung bei den E-Autos war ebenfalls getrieben durch die hohen Preise für fossile Energieträger. So waren in der Stadt Kassel zu Jahresbeginn fast 2200 reine Elektroautos zugelassen. Im Kreis Kassel waren es zeitgleich 3900 Fahrzeuge, die ausschließlich batteriebetrieben unterwegs sind. Vergleicht man diese Zahlen mit den E-Auto-Zulassungen von vor zwei Jahren, ergibt sich im Kreis ein Anstieg um 400 Prozent und in der Stadt um immerhin 330 Prozent.

Einen größeren Marktanteil haben derzeit noch die Hybrid-Fahrzeuge, von denen in Stadt und Kreis insgesamt fast 11 000 angemeldet sind.

Trotz der rapide gestiegenen Nachfrage nach reinen Elektroautos, dominieren die klassischen Verbrenner weiterhin deutlich in der Region. So machen die E-Autos in Kassel lediglich 2,4 Prozent der insgesamt 91 000 Fahrzeuge aus. Im Kreis beträgt ihr Anteil an den 153 000 Autos ebenfalls nur 2,5 Prozent. Dies entspricht dem hessenweiten Durchschnitt. (Bastian Ludwig)

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