Bürgertreff kommt 2013

Kassel. Das geplante Bürgerzentrum im Gemeindehaus der Friedenskirche an der Elfbuchenstraße rückt näher. Die Räume sollen künftig für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden, aber auch dem im Stadtteil aktiven Verein Kassel-West und dem Ortsbeirat zur Verfügung stehen.
Das in die Jahre gekommene Gemeindehaus aus den 1950er-Jahren wird energetisch saniert und barrierefrei umgebaut. Die Kosten sind mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt.
Die Stadt Kassel und der Stadtkirchenkreis haben inzwischen eine Modernisierungsvereinbarung geschlossen. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden, der Umbau im Frühjahr 2012 beginnen und im Sommer 2013 beendet sein. Während des Umbaus muss die Kirchengmeinde auf andere Räume ausweichen. Das Gemeindehaus wird einen Fahrstuhl bekommen und eine neue Küche. Das gesamte Erscheinungsbild soll einem modernen Stadtteilzentrum entsprechen. Wärmedämmung, Isolierfenster, neue Heizung und Belüftungsanlage sowie eine energiesparende Beleuchtung werden das Gebäude auch energetisch auf den aktuellen Stand bringen.

Bund und Land tragen 688 000 Euro der Kosten, die Stadt 77 000 Euro, der Stadtkirchenkreis stellt 300 000 Euro zu Verfügung. Die öffentliche Förderung bedeutet auch, dass Teile des Gemeindehauses im Vorderen Westen 25 Jahre lang als Bürgerräume zu Verfügung stehen müssen. Überwiegend öffentlich genutzt werden können die beiden jeweils 300 bis 350 Quadratmeter großen Etagen - bis auf einen 50 Quadratmeter großen Raum im Untergeschoss, den die Kirche weiterhin selbst nutzen möchte.
Es wurde ein Kuratorium ins Leben gerufen, dass die Zweckbindung sicherstellen soll. Der Verein Kassel-West wird sich federführend um das Bürgerzentrum kümmern und den Nutzungsvertrag mit der Gemeinde schließen, wie Vorsitzender Andreas Schmitz gestern bei der Vorstellung der weiteren Pläne erklärte. Dem zwölfköpfigen Kuratorium gehören je drei Mitglieder des Ortsbeirats, der Kirchengemeinde und des Vereins sowie drei weitere Personen an. Zu seinen nächsten Aufgaben zähle, die Erwartungen und Interessen im Stadtteil zu erkunden, einen Namen für das Bürgerzentrum zu finden, eine Entgeltordnung zu schaffen und die Bewohner des Stadtteils in den Prozess einzubinden. Die Kulturschaffenden im Vorderen Westen sollen ebenfalls beteiligt werden.
Wer die Kosten für die Ausstattung trägt, ist offen. Carsten Köstner-Nobisrath, Pfarrer der Friedenskirche, setzt auch auf die Hilfe von Sponsoren. „Damit das Gebäude so in Betrieb gehen kann, wie wir uns das wünschen.“ Das operative Geschäft, also die Buchung und Betreuung von Veranstaltungen, wird die Kirche übernehmen.
Am Bedarf im bevölkerungsreichsten Kasseler Stadtteil gebe es keinen Zweifel, sagte Ortsvorsteher Wolfgang Rudolph. (els)