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Kasseler Campus: Neubauten erst später fertig

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Von: Bastian Ludwig

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Kassel. Weil die Uni Kassel mit 22.300 Studenten aus allen Nähten platzt, läuft die Erweiterung des Campus Holländischer Platz in nördlicher Richtung.

Der Zeitplan für die Bauvorhaben könne aber nicht eingehalten werden, bestätigt Uni-Sprecher Guido Rijkhoek auf HNA-Anfrage. Zudem werden Projekte wie das Innovations- und Gründerzentrum (Science-Park-Center) teuer als geplant: Die kalkulierten Kosten, die sich Stadt und Land teilen, stiegen im Planungsprozess von 12,2 Mio. auf 15,3 Mio. Euro.

Von den Mehrkosten übernehme die Stadt 500.000 Euro, sagt Dr. Oliver Fromm, Geschäftsführer der Science Park Center GmbH. Den Rest tragen das Land, die Uni und die GmbH. Zuletzt war bekannt geworden, dass auch der Umbau und die Erweiterung der Mensa mit 15,5 Mio. Euro um 40 Prozent teurer wurde. Einen Anstieg der Kosten um 600.000 Euro gibt es zudem beim Bau der neuen Uni-Kita sowie eines Wohnheims des Studentenwerks.

Die Gesamtkosten liegen nun bei 11,2 Mio. Euro. Weit hinter dem Zeitplan liegen der Bau eines Institutsgebäudes für den Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung, der Umbau der Gesamtbibliothek und die Sanierung und der Anbau an die Murhardsche Bibliothek. Die Fertigstellung verzögere sich jeweils um etwa ein Jahr, sagt Rijkhoek. Dies sei ein Problem, da die Uni-Kapazität ausgelastet sei. (bal)

Fotos: Die neue Mensa der Uni Kassel

Hintergrund: Gebäude teilweise erst Jahre später

Beim neu entstehenden Innovations- und Gründerzentrum der Uni (Science-Park-Center), dessen Bau im Februar beginnen soll, ist die Kostenkalkulation von 12,2 Mio. auf 15,3 Mio. Euro geklettert. Die ursprüngliche Summe beruhe auf einer Studie aus dem Jahr 2009, erläutert Oliver Fromm, Geschäftsführer der Science-Park-Center GmbH. Erst nach Abschluss der Gebäudeplanung hätten die tatsächlichen Baukosten ermittelt werden können. Die Kosten werden zwischen Stadt und Land ungefähr gleich aufgeteilt. Kassel muss nun sieben Mio. statt 6,5 Mio. Euro beisteuern. Ende 2014 soll der Bau fertig sein. Ebenfalls teurer werden das HoPla-Kinderhaus und das angegliederte Studenten-Wohnheim.

Die Gesamtkosten seien von 10,6 auf 11,2 Mio. Euro gestiegen, sagt Brigitte Schwarz, Sprecherin des Studentenwerks. Grund dafür seien ein Mehraufwand für die Bodensanierung und Probleme mit dem Baugrund. Beides sei nicht vorhersehbar gewesen. Die Kita solle im Sommer fertig sein, das Wohnheim im Sommer 2014. Letzteres wird für 8,6 Mio. Euro vom Studentenwerk finanziert, bei der Kita (2,6 Mio.) geben Bund, Land, EU und die Uni Geld. Auf der Baustelle des derzeit entstehenden Hörsaal- und Campus-Center (HCC) gibt es eine Verzögerung. Statt im Februar 2014 soll der mit 31,5 Mio. Euro veranschlagte Bau nun bis Juni 2014 fertig sein. Mit Baupreissteigerungen werde beim HCC derzeit nicht gerechnet, sagt Axel Marbach vom Hessischen Baumanagement, das für die Bauarbeiten zuständig ist. Die Arbeiten am neuen Institutsgebäude für den Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung hätten im Juni 2012 beginnen sollen. „Wenn es das Wetter zulässt, soll es nächsten Monat losgehen“, sagt Uni-Sprecher Guido Rijkhoek. Deshalb verzögere sich die Fertigstellung etwa um ein Jahr und sei für Ende 2014 terminiert. Der Umbau der Gesamtbibliothek steht ebenfalls aus. Der Baustart wurde von Oktober 2012 auf Sommer 2013 verschoben. Bis zum Sommer 2017 soll der Umbau dauern.

„Wir brauchen deshalb so lange, weil der Betrieb der Bibliothek während der Arbeiten weiterläuft“, sagt Rijkhoek. Auch die Sanierung und der Anbau an die Murhardsche Bibliothek lassen auf sich warten. Eigentlich hätten die Arbeiter im Dezember anrücken sollen, nun soll es im April losgehen. Fertig sind die Arbeiten nun nicht wie geplant im April 2014, sondern etwa ein Jahr später. Grund für Verzögerungen sei eine spätere Freigabe des Geldes durch die Ministerien, sagt Marbach vom Baumanagement. Aus Sicht der Uni ist der Bauverzug ein Problem. „Wir brauchen dringend weitere Kapazitäten. Deshalb sind wir über diese Verzögerungen nicht begeistert“, sagt Uni-Sprecher Rijkhoek.

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