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Citypastoral in Kassel: Kerstin Leitschuh will Brücken zur Kirche bauen

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Von: Alina Andraczek

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Kerstin Leitschuh
Kerstin Leitschuh (45) lebt in Kassel und ist Autorin, Social-Media-Managerin und Fundraising-Referentin. © Bistum Fulda

Gott begegnen in der Fußgängerzone? Nach Fulda, Hanau und Marburg bekommt auch Kassel eine Citypastoral. Als zuständige Referentin hat Kerstin Leitschuh im Februar ihre Arbeit begonnen.

Konzerte, Veranstaltungen, Social Media – sie will den Glauben in den öffentlichen Raum tragen. Im Interview erzählt sie, was sie sich für ihre Arbeit vorgenommen hat.

Frau Leitschuh, was ist Aufgabe der Citypastoral?

Die Citypastoral geht bewusst in den öffentlichen Raum. Sie möchte diesen inspirieren mit Botschaften aus der Bibel, durch Aktionen, Medienkampagnen, und mit Partnern aus den Bereichen Medien und Kultur. Die Citypastoral ist eine Ergänzung zu dem, was in den Kirchen und Gemeinden passiert. Kirche ist eben nicht nur dort, sondern findet an ganz vielen Orten statt. Und so wird diese Citypastoral auch eine Plattform für Glaubenserfahrungen außerhalb der klassischen Räume sein.

Wie haben Sie Ihre Arbeit begonnen?

Ich nehme mir Zeit, zuzuhören: Was wollen die Menschen, welche Themen stehen an, was brauchen die Menschen, worauf haben die Kooperationspartner Lust.

Kooperation mit Partnern aus Medien und Kultur

Und was wollen Sie der Stadtgemeinschaft mitgeben?

Es geht um die klassischen christlichen Werte Liebe und Nächstenliebe. Das hat mit Verantwortung, mit Gerechtigkeit, mit Hoffnung zu tun. Und ich glaube, Hoffnung ist in diesen Tagen ganz wichtig. Ich hoffe, dass ich mit anderen Partnern Hoffnungsgeschichten erzählen kann.

Warum ist es heute nötig, dafür in die Stadt zu gehen?

Als Kirche sind wir Teil der Stadtgesellschaft. Wir wollen neue Wege entdecken und experimentieren.

Politikwissenschaftlerin und Germanistin

Auch Sie in Ihrer Rolle als Referentin haben eine interessante Position. Sie haben nicht klassisch Theologie studiert, sondern sind Politikwissenschaftlerin und Germanistin.

Mein beruflicher Lebensweg war schon immer von meinem Glauben und der Kirche geprägt. Als Nichttheologin sehe ich in der Citypastoral meine Stärke: Als Brückenbauerin und Übersetzerin einer kirchlichen Sprache in eine, die viele Menschen verstehen.

„Es geht nicht darum, die Menschen sonntags in den Gottesdienst zu holen“

Was motiviert Sie persönlich dazu, diese Rolle einzunehmen?

Ich glaube an einen lebendigen Gott und bin neugierig auf die Menschen. Kassel ist eine pulsierende Großstadt, gerade im kulturellen Leben, mit ganz vielen tollen Menschen mit spannenden Geschichten. Bei der Stelle geht es nicht darum, die Menschen sonntags in den Gottesdienst zu holen, sondern dort wo sie unterwegs sind, punktuell mit biblischen Botschaften und christlicher Spiritualität zu berühren: über Social Media oder bei Veranstaltungen.

Arbeitsplatz im Co-Working-Space Neue Denkerei

Einen Begegnungsort haben Sie ja schon, Sie arbeiten aus einem Co-Working-Space, der Neuen Denkerei, heraus.

Das war bewusst gewählt. Ich hoffe so auf vielseitige Inspiration im Alltag. Raus aus der Blase.

Zur Person

Kerstin Leitschuh (45) lebt in Kassel und ist Autorin, Social-Media-Managerin und Fundraising-Referentin. Sie hat Politik und Germanistik studiert. Die vergangenen fünf Jahre verantwortete sie die Unternehmenskommunikation und das Fundraising in der Stiftung Kurhessisches Diakonissenhaus Kassel. Zuvor war Leitschuh als Dekanatsreferentin im Bistum Rottenburg-Stuttgart sowie beim Deutschen Katholikentag tätig.

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