Kasseler Trinkraum kommt vorerst in einen Container
Kassel. Wo soll ein Trinkraum für Alkoholiker eingerichtet werden? Darüber ist in Kassel lange gestritten worden. Nun steht fest: Als Übergangslösung soll er in einem Container am Rande des asphaltierten Platzes an der Ecke Wolfhager Straße/Gießbergstraße eine Heimat finden.
Mit Verweis darauf, dass Bürgermeister Jürgen Kaiser am Donnerstag zuerst den Ortsbeirat Nord-Holland informieren will, fiel die Antwort der städtischen Pressestelle auf eine HNA-Anfrage am Mittwoch knapp aus. Der Ortsbeirat solle selbstverständlich, wie schon vormals, als Erster die umfassende Information aus dem Rathaus erhalten.
Trotz dieser Zurückhaltung wurden am Mittwoch bereits Fakten geschaffen: Am Nachmittag stellten Mitarbeiter der Firma Zelte Göttig (Fuldatal) im Auftrag der Stadt Kassel einen aus drei Teilen bestehenden mobilen Container auf dem Gelände der Feuerwehr an der Ecke Wolfhager Straße / Gießbergstraße auf. Direkt gegenüber befindet sich ein Kinderspielplatz. Dort treffen sich bereits jetzt häufig alkoholkranke Menschen zum Trinken.
Dass dort der Trinkraum, in dem sich Alkoholiker treffen können, vorübergehend eingerichtet werden soll, bestätigte Stadtsprecher Hans-Jürgen Schweinsberg. Eine dauerhafte Lösung an einem festen Standort soll es im Herbst geben. Nach Informationen der HNA wird noch händeringend nach einem solchen Platz gesucht.
Wie berichtet, hatte Bürgermeister Kaiser (SPD) Ende April bereits öffentlich verkündet, dass der Trinkraum im Erdgeschoss des Hochhauses am Altmarkt einziehen soll. Daraufhin machte der Vermieter einen Rückzieher, weil in den Verhandlungen mit ihm von einer „sozialen Begegnungsstätte“ die Rede gewesen war. Dass damit ein Treffpunkt für alkoholkranke Menschen gemeint war, hatte die Stadt nicht gesagt.
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Von Katja Rudolph