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Coronavirus: Vorkehrungen in Kassel - Alle setzen auf Desinfektionsmittel

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Von: Matthias Lohr, Florian Hagemann, Axel Schwarz, Anja Berens

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Kassel: Desinfektionsmittel gefragt: Auch während der Frühjahrsausstellung auf dem Messegelände gibt es Spender. Ausstellerin Bettina Richter nutzt die Chance.
Angst vor Coronavirus: Desinfektionsmittel ist in Kassel gefragt. Auch während der Frühjahrsausstellung auf dem Messegelände gibt es Spender. Ausstellerin Bettina Richter nutzt die Chance. © Andreas Fischer

Das Coronavirus hat Hessen erreicht. In vielen Bereichen werden derzeit Vorkehrungen getroffen. Fragen und Antworten zum Thema.

Derzeit kursieren immer wieder Gerüchte, auch in Kassel gebe es den ersten bestätigten Fall eines am Coronavirus Erkrankten. Was ist da dran?

Kurzum: nichts. „Wir haben keinen bestätigten Fall in Kassel“, teilt Stadtsprecher Claas Michaelis mit. Sollte sich daran etwas ändern, werde man die Öffentlichkeit entsprechend informieren. Wie man sich schützen kann – dazu gibt die Stadt Tipps auf ihrer Internetseite unter: kassel.de/coronavirus

Am Samstag ist die Frühjahrsausstellung in den Messehallen gestartet. Wird sie ganz normal ablaufen?

Ja, wobei natürlich auf die aktuelle Situation eingegangen wird und das Coronavirus ein Thema ist. Messegeschäftsführer Ralf Umbach sagt, dass zum Beispiel die Toiletten, die Türgriffe und Handläufe in kürzeren Abständen gereinigt würden. Zudem seien vermehrt Desinfektionsspender angebracht worden.

Coronavirus: Schutzvorkehrungen bei Großveranstaltungen in Kassel

Wie sieht es mit anderen Großveranstaltungen aus?

Sie finden ganz normal statt. So bestreiten die Kassel Huskies am Sonntag (01.03.2020) wie geplant ihr Heimspiel in der DEL 2 gegen die Bietigheim Steelers. Bis zu 4000 Zuschauer werden erwartet. Für sie wird es keine Einschränkungen geben. Interessant: Die Liga hat nun verfügt, dass sich die Spieler vor und nach den Partien nicht mehr die Hände geben müssen. Zum Schutz dienen sollen laut Pressesprecher Thomas Lange auch zusätzliche Desinfektionsspender in der Kabine der Spieler.

Desinfektionsspray nutzen auch die Kassenkräfte der Ausstellung „Körperwelten“, die aktuell in der documenta-Halle stattfindet. Die Audioguides werden zudem ständig desinfiziert. Dass die Menschen derzeit viel besuchte Veranstaltungen meiden, kann Julia Gabauer, die Pressesprecherin der „Körperwelten“, nicht bestätigen.

Kassel: Fragen und Antworten zum Thema Coronavirus - Hygienemaßnahmen an Schulen

Wie ist die Situation an den Kasseler Schulen?

Für Normann Günther ist die Lage dort unbefriedigend. Der promovierte Mikrobiologe und Familienvater hatte beim Amt für Schule und Bildung angefragt, warum es in vielen Schulen nur kaltes Wasser und keine Seife gebe und ob genügend Waschbecken vorhanden seien, obwohl empfohlen wird, sich mit warmem Wasser und Seife zu schützen. „Die Erfahrungen aus Japan zeigen, dass Lehrer und Schüler eine der vom Coronavirus am meisten betroffenen Gruppen sind“, sagt der 51-Jährige.

Trotzdem gibt es Schulen, an denen sich Schüler nicht mit Seife waschen können. An der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) und der Auefeldschule ist es dagegen möglich. Am Wilhelmsgymnasium (WG) bemüht man sich darum, die WCs mit Seifenspendern und Handtüchern auszustatten. Das Wasser ist jedoch auch hier kalt. „Sollte die Situation nicht besser werden, hat die Stadt ihre Fürsorgepflicht verletzt“, kritisiert Experte Günther.

WG-Leiter Uwe Petersen denkt derweil schon weiter: „Irgendwann werden wir auch in Kassel das Coronavirus haben. Ich hoffe nicht, dass dann Schulen geschlossen werden müssen.“

Coronavirus: Kassel - Prävention beim ÖPNV und der Kirche 

Wie reagiert die Stadt auf die Kritik?

Ein Sprecher verweist darauf, dass laut Robert-Koch-Institut „fließendes Wasser, Seife und die Möglichkeit zur hygienischen Abtrocknung ausreichend sind“. In vielen städtischen Gebäuden fließe nur kaltes Wasser aus dem Hahn, weil sich „in einer Warmwasserleitung Krankheitserreger wie Legionellen schneller vermehren können“. Schulsekretariate, Hausmeister und Kitas seien über den korrekten Infektionsschutz informiert worden.

Was rät die Kirche Gottesdienstbesuchern?

Angesichts der Infektionsgefahr regt die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) an, beim Abendmahl Einzelkelche zu verwenden oder auf das Austeilen von Wein oder Saft zu verzichten. „Jeder Kirchenvorstand kann auch entscheiden, ganz auf die Feier des Abendmahls zu verzichten“, teilt ein Sprecher mit. Die EKKW bitte ihre Gemeinden zudem, besonnen mit der Situation umzugehen. Die Verantwortung dafür, ob Veranstaltungen einer Gemeinde stattfinden, liege beim jeweiligen Kirchenvorstand.

Was macht der ÖPNV?

Laut Sprecherin der Regionalbahn Kassel informiert die Betriebsärztin die Mitarbeiter laufend zur Prävention. An Fahrer und Kontrolleure würden zusätzlich Desinfektionsmittel ausgegeben.

VON ANJA BERENS, AXEL SCHWARZ, MATTHIAS LOHR UND FLORIAN HAGEMANN

Die Sorge, wegen des Coronavirus unter Quarantäne zu stehen und nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, hat bei vielen für Aktionismus gesorgt. Die Folge: Hamsterkäufe aus Angst vor dem Coronavirus in ganz Kassel. Auch die Sportler aus der Region werden mehr und mehr mit dem Coronavirus konfrontiert. Nun äußerten sich einige Sportler zur aktuellen Situation in Bezug auf den Coronavirus

Im Schwalm-Eder-Kreis gibt es derzeit wegen der Angst vor dem Coronavirus vermehrt Hamsterkäufe.

Auch die Frühjahrsausstellung in der Messe Kassel spürt die Auswirkungen des Coronavirus: So wenige Besucher wie noch nie besuchten die Ausstellung in den Messehallen.

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