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Männer sprengen Geldautomaten in Kassel: „Das war ein ziemlicher Rums“

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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300 000 Euro Schaden: Vier Männer haben in der Nacht zum Montag den Geldautomaten in der Filiale der Volksbank Kassel-Göttingen gesprengt. Die Filiale an der Altenbaunaer Straße bleibt vorerst geschlossen.
300 000 Euro Schaden: Vier Männer haben in der Nacht zum Montag den Geldautomaten in der Filiale der Volksbank Kassel-Göttingen gesprengt. Die Filiale an der Altenbaunaer Straße bleibt vorerst geschlossen. © ULRIKE PFLÜGER-SCHERB

Vier unbekannte Männer haben in der Nacht zum Montag einen Geldautomaten in der Filiale der Volksbank Kassel-Göttingen in Oberzwehren gesprengt.

Kassel – Als Kurt Becker in der Nacht zum Montag gegen 2.30 Uhr den Knall hörte, da dachte er, dass ein Haus in seiner Nachbarschaft in die Luft geflogen ist. „Das war ein ziemlicher Rums.“

Becker wohnt in der Brandgasse in Oberzwehren, in einer Seitenstraße der Altenbaunaer Straße. Dass dort der Geldautomat in der Filiale der Volksbank gesprengt worden sein könnte, auf die Idee ist Becker in der Nacht nicht gekommen.

Auch Andrea Siebert, die in der Rengershäuser Straße wohnt, saß aufrecht im Bett, nachdem die den Knall gehört hatte. „Ich habe gedacht, dass sich ein Auto überschlagen hat und sofort die Polizei gerufen“, sagt die Frau, als sie am Montagvormittag an der Polizeiabsperrung vor der Bank an der Altenbaunaer Straße steht. Dort sind die Ermittler vor Ort, um Spuren aus der Nacht zu sichern.

Als sie in der Nacht aus dem Fenster geschaut habe, habe sie Stimmen gehört, erzählt Andrea Siebert. Erst habe ein Mann zu einem anderen „Steh auf, steh auf“ gesagt. Und dann habe sie noch das russische Wort „Dawei“ gehört. Das bedeutet umgangssprachlich „Los!“ oder „Schneller!“. Anschließend habe sie noch wahrgenommen, wie ein Auto mit Fehlzündung weggefahren ist.

„Die sind mit einem Affenzahn losgefahren“, erzählt auch Ulrike Schillbach, die über der Sophien-Apotheke direkt neben der Bank-Filiale wohnt. Als sie den Knall gegen 2.30 Uhr gehört habe, da habe sie sofort an die Bank oder einen schweren Unfall gedacht, sagt Ulrike Schillbach. Als sie aus dem Fenster geschaut habe, habe sie eine „riesige Staubwolke“ gesehen. „Es roch ganz stark nach Sprengstoff, nicht nach Gas.“

In Richtung Stadt habe eine große schwarze Limousine gestanden. Der Fahrer habe eine Autotür aufgemacht und etwas gesagt, dass sich wie „Abu, abu“ anhörte, erzählt die Anwohnerin. Die Täter hätten nicht deutsch gesprochen. Dann habe sie noch gesehen, dass ein Täter aus der Bank in Richtung Auto gelaufen sei und sich hinter den Fahrer gesetzt habe. „Das ging alles blitzschnell.“ Das Auto habe einen sehr lauten Auspuff gehabt, der knallte, so Schillbach. Sie ist nur froh, dass keinem Menschen etwas bei der Detonation passiert sei. Manchmal übernachte nämlich im Vorraum der Bank eine Frau.

Cordula Wischnewski, die gegenüber der Filiale ein Kosmetikstudio hat, ist froh, dass durch die Detonation keine Schäden in ihrem Geschäft entstanden sind. Über die Sprengung ist sie nicht überrascht. Heutzutage höre man ja ständig, dass so etwas geschehe.

Die Filiale der Volksbank bleibt jedenfalls vorerst geschlossen, so Sprecher Peter Mühlhaus. Allerdings könnten die Kunden ihre Schließfächer nach Terminvereinbarung nutzen. Zudem könnten sie Kontakt zu den Beratern zwecks Terminvereinbarung aufnehmen. Man verschaffe sich jetzt erst mal einen Gesamtüberblick, sagt Mühlhaus. „Wir arbeiten an einer Lösung.“ (use)

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