Dedrone baut Standort in San Francisco auf

Kassel. Das Kasseler Startup-Unternehmen Dedrone, das Abwehrtechnik gegen kriminelle Drohnenangriffe aus der Luft entwickelt, verlegt seinen Hauptsitz von Nordhessen nach San Francisco. Entwicklung und Produktion sollen aber in Kassel bleiben, teilte das Unternehmen mit.
„Hoch qualifizierte Entwickler und Ingenieure sind in San Francisco nur schwer zu kriegen und noch schwerer zu halten“, sagte Gründer und Mitgeschäftsführer Jörg Lamprecht. Er ist seit Ende Januar in Kalifornien, um den Standort dort aufzubauen. Die Dedrone-Bereiche Geschäftsentwicklung, Finanzen und Verkauf für Nordamerika werden in San Francisco angesiedelt. Bis zum Jahresende will Lamprecht dort ein etwa achtköpfiges Team aufbauen. Aktuell hat Dedrone 32 Mitarbeiter.
Der Drohnen-Markt boomt: Im Jahr 2015 wurden weltweit rund vier Millionen ferngesteuerte kleine Fluggeräte verkauft, bis zu 300 000 davon in Deutschland. In gleichem Maße wächst die Nachfrage nach Sicherheitstechnik. Denn die kamerabestückten, ferngesteuerten Flieger werden zunehmend von Kriminellen missbraucht, um etwa geschütze Behörden- und Firmengelände oder Grundstücke prominenter und gefährdeter Personen auszuspionieren. Technisch wäre es auch möglich, Drohnen als fliegende Bomben einzusetzen.
Mit dem Standbein im Technologie-Mekka San Francisco will Dedrone den US-Markt für Drohnenabwehrtechnik erobern und weltweit weiter wachsen, sagte Jörg Lamprecht: „Google, Facebook, Intel – alle beschäftigen sich mit Drohnen. Wir wollen vor Ort sein, um unser Netzwerk mit solchen Unternehmen auszubauen und strategische Partnerschaften zu schließen.“ (asz)