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Den eierlegenden Hasen gibt es wirklich - und er kommt aus Kassel

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Von: Anna-Laura Weyh

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Skizze von Albert Osterberg: Die eierlegende Tierfigur, die im Jahr 1924 beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet wurde.
Skizze von Albert Osterberg: Die eierlegende Tierfigur, die im Jahr 1924 beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet wurde. © Deutsches Patent- und Markenamt

Der Kasseler Albert Osterberg meldete 1924 ein österliches Patent für den eierlegenden Osterhasen an.

Kassel – Der Osterhase bringt an Ostern die Eier. Das ist jedem Kind sonnenklar. Doch warum eigentlich ein Hase? Woher kriegt er denn die ganzen Eier? Oder legt er sie sogar selbst? Und warum sind sie bunt? Fragen über Fragen. Darüber machen sich Menschen aus dem ganzen Land schon seit Jahrhunderten Gedanken – und sie haben technische Vorrichtungen gefunden, die das Eierlegen erklären. Die haben sie dem Deutschen Patent- und Markenamt gemeldet (DPMA).

„Neueste Forschungen legen nahe, dass Funde in der Patent-Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamts zu des Rätsels Lösung führen können“, steht auf der Internetseite des Bundesamts. Als erste Person versuchte wohl Theodor Voss aus Magdeburg 1894 eine Lösung für den eierlegenden Osterhasen zu finden – und erhielt ein Patent dafür. Seiner Idee nach ist im Körper des Hasen ein Kanal angebracht, der von außen mit einem Schlüsselwort freigelegt werden kann. So finden die Eier den Ausgang. Klingt irgendwie unangenehm, oder? Damals waren sich jedenfalls alle sicher: Die goldene Lösung ist das noch nicht.

Deshalb folgten auch Ideen aus Berlin und Wismar. Aber entweder fallen die Eier senkrecht aus dem sitzenden Osterhasen heraus – und drohen so kaputt zu gehen – oder das Tier muss die ganze Zeit im Kreis rennen, um Eier legen zu können. Doch im Jahr 1924 stieß endlich ein Kasseler auf die Lösung für die große Osterfrage: Albert Osterberg.

Er fand heraus, dass der Hase manuell stimuliert werden muss, damit er Eier legt: Osterbergs Erfindung ist eine eierlegende Tierfigur, bei der durch eine von Hand bedienbare Verschlussvorrichtung der Inhalt eines Behälters portionsweise abgegeben wird (siehe Skizze), also: Drück den Knopf auf dem Rücken des Hasen, und du hast dein Osterei. Klingt doch einleuchtend.

Das DPMA beendet seine Ostergeschichte mit den Worten: „Liebe Tierfreunde, wir sind einem alten Rätsel ein Stück näher gekommen. Im Osterhasen scheint mehr zu stecken, als man auf den ersten Blick sieht. Frohe Ostern!“ Das Amt bemühe sich immer um einen witzigen Auftritt zu den Feiertagen, so ein Sprecher: „Unsere Datenbank gibt viel her.“ Woher der Brauch um den eierlegenden Osterhasen wirklich kommt, ist übrigens nicht bekannt. Die Geschichte vom Kasseler Erfinder ist aber doch ganz überzeugend.

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