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Dieses Bronzeschwein wird neuen Brunnen in Kassel zieren

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Von: Axel Schwarz

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Tritt bald die Reise nach Kassel an: In der Werkstatt der Gießerei Bazzanti in Florenz wurde die Kopie der „Porcellino“-Skulptur bereits gefertigt.
Tritt bald die Reise nach Kassel an: In der Werkstatt der Gießerei Bazzanti in Florenz wurde die Kopie der „Porcellino“-Skulptur bereits gefertigt. © Privat

Die Kopie des „Porcellino“ aus Kassels italienischer Partnerstadt Florenz ist schon gegossen: Als Brunnenskulptur soll das Bronzeschwein demnächst einen Platz in der Innenstadt bekommen.

Kassel – Am Florentiner Platz bekommt Kassel einen Wunschbrunnen mit Hingucker-Charakter nach einem Vorbild aus der italienischen Partnerstadt: Die „Fontana del Porcellino“, der Brunnen des Schweinchens, ist in Florenz eine Attraktion für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Wer die Nase des Bronze-Wildschweins am Mercato Nuovo berührt oder eine Münze vom Wasserstrahl aus der Schweineschnauze treffsicher ins Abflussgitter befördern lässt, dem sei Glück beschieden, heißt es im Volksmund.

Zu ihrem 70-jährigen Bestehen und zum zeitgleichen Jubiläum der Städtefreundschaft hat die Deutsch-Italienische Gesellschaft (DIG) Kassel eine originalgetreue Kopie der Brunnenskulptur in einer Florentiner Gießerei anfertigen lassen. Für dieses Geschenk an die Stadt sucht die DIG weiterhin finanzielle Unterstützer. Knapp 40 000 Euro seien aktuell noch ungedeckt bei Gesamtkosten von an die 100 000 Euro, berichtete Andrea Boesken, Vorsitzende des Vereins mit 330 Mitgliedern. Informationen zum Projekt und einen Spendenkontakt gibt es hier.

Hier soll das Denkmal hin: Am oberen Rand des Platzes, wo der Gehweg sich zu einer Nische weitet, wird der Brunnensockel samt Strom- und Wasserzufuhr errichtet.
Hier soll das Denkmal hin: Am oberen Rand des Platzes, wo der Gehweg sich zu einer Nische weitet, wird der Brunnensockel samt Strom- und Wasserzufuhr errichtet. © Axel Schwarz

Die Stadt Kassel wiederum will sich um den Bau der Brunnenanlage und um die laufende Unterhaltung kümmern. Ein genauer Standort ist inzwischen ausgesucht: Am oberen Rand des Florentiner Platzes, in einer Gehweg-Nische an der Wolfsschlucht, wird das Bronzeschwein seinen Platz finden. Technisch und organisatorisch sei inzwischen alles geklärt, berichteten Heinz Spangenberg von der DIG und Oberbürgermeister Christian Geselle am Dienstag im Ortsbeirat Mitte. Dazu habe es Abstimmungen mit den städtischen Versorgungsunternehmen und mit dem Denkmalschutz gegeben, dem der Platzbereich unterliegt. Zur Wasser- und Stromversorgung soll das kleine, frühere Blumenverkaufshäuschen nebenan genutzt werden. Per Kreislauf wird der Brunnen aus einem Vorratsbehälter gespeist, damit nicht ständig Frischwasser wegläuft. Auch ein steinerner Sockel muss geschaffen werden; neben dem Brunnen sollen Hinweistafeln zur Geschichte des Florentiner Originals, der Städtefreundschaft und mit den Sponsoren angebracht werden.

Im Frühjahr will die DIG selbst für den Transport der Brunnenskulptur nach Kassel sorgen. Gleich im Anschluss soll baulich und technisch alles am Florentiner Platz hergerichtet werden, denn während der Zeit der documenta sind einem ungeschriebenen Kasseler Gesetz zufolge keine Bauarbeiten in der Innenstadt gestattet. „Wir wollen im Mai mit den Arbeiten fertig werden“, sagte Heinz Spangenberg.

Ab wann genau dann die Kasseler erstmals die Schweineschnauze des komplett fertigen Denkmals berühren können, ist noch etwas offen. Denn die offizielle Einweihung des Brunnens ist erst für September vorgesehen, wenn das Doppeljubiläum von DIG und Städtepartnerschaft begangen werden soll.

Dafür sei vorläufig das Wochenende 10./11. September ins Auge gefasst, sagte auf Anfrage Enrico Schäfer, der im Rathaus für Kassels Partnerschaften zuständig ist. In welcher Form es dabei Festlichkeiten für die städtische Öffentlichkeit geben wird, sei bisher noch nicht klar.

Fest steht, dass sich bereits das Florentiner Stadtoberhaupt Dario Nardella für einen Besuch angesagt hat. Die Delegation aus Kassels Partnerstadt wird dann auch noch die documenta fifteen zwei Wochen vor deren Ausklang erleben können. (Axel Schwarz)

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