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Wohin mit dem doc-Institut - Ruruhaus oder Papinplatz?

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Von: Florian Hagemann

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Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen.
Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen. © Eva Krämer

Wo kommt das documenta-Standort hin? Nun gibt es ein Ergebnis der Bürgerbeteiligung.

Kassel – Nach der Bürgerbeteiligung zum documenta-Institut gibt es nun eine Auswertung des von der Stadt beauftragten Unternehmens „Squirrel & Nuts“. Es hatte die Bürgerbeteiligung Mitte Mai begleitet. Die 44-seitige Zusammenfassung befasst sich mit den Ergebnissen einer Befragung aller 137 Teilnehmenden. Dazu Fragen und Antworten.

Was ist das Hauptresultat der Bürgerbeteiligung?

Unter den fünf zur Auswahl stehenden Standorten für ein documenta-Institut werden unter den befragten Bürgern zwei prinzipiell für geeignet erachtet: zum einen der Papinplatz und damit der Busparkplatz vor dem Ottoneum. Hier könnte ein Neubau entstehen. Zum anderen kommt das Ruruhaus als Standort infrage. Es besticht durch die zentrale Lage. Allerdings wird bezweifelt, ob hier alles unter ein Dach passt.

Das ist insofern von Bedeutung, als dass sich die Teilnehmenden in der Mehrzahl für eine große Lösung aussprechen. Das heißt: Sie wünschen sich eher ein documenta-Zentrum mit starker Publikumsausrichtung als ein reines documenta-Institut, das als Wissenschaftsort daherkommt. Ein Zentrum wiederum lässt sich auf dem Papinplatz besser realisieren.

Weniger Zustimmung erhielten die drei weiteren vorgestellten Standorte: das Dock 4, der Parkplatz am Regierungspräsidium und die documenta-Halle.

Welche Erkenntnisse hat die Auswertung der Fragebögen noch gebracht?

Unter den Teilnehmenden gab es einen klaren Überhang an Akademikern. Das zeige, so heißt es in der Auswertung, dass das Thema documenta-Institut in der Breite der Stadtbevölkerung auf kein großes Interesse stößt, sondern nur in speziellen Kreisen stark diskutiert wird. Zwei Drittel der Teilnehmenden waren aus dem Einwohnermelderegister gelost worden. So konnte eine Repräsentativität in den Kategorien „Geschlecht“, „Alter“ und Wohnort“ hergestellt werden. Ansonsten entschied das Interesse der Bürger, an der Beteiligung teilzunehmen oder nicht. Darüber hinaus waren weitere Bürger gezielt eingeladen worden, die ohnehin mit dem Thema vertraut waren. Unter den am Ende Befragten war das Interesse an Kunst und Kultur und auch an der documenta sehr hoch.

Wie geht es nun weiter?

Die Ergebnisse dienen als Meinungsbild. Sie werden nun auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht unter: kassel.de/beteiligung Darüber hinaus wurde die Auswertung auch an die städtischen Dezernate und die Fraktionen im Rathaus gegeben. An ihnen liegt es nun, den Prozess weiter voranzutreiben – auch auf Grundlage der Bürgerbeteiligung. Zu entscheiden hat letztlich nämlich die Politik, wie es weitergeht: ob ein documenta-Institut gebaut werden soll und – wenn ja – in welcher Form und wo. Das Ganze ist ein Dauerthema, über mehrere Standorte wurde bereits diskutiert. Für einen Neubau am Karlsplatz gab es zwischenzeitlich sogar eine politische Mehrheit, ehe das Vorhaben platzte.

Wie viel hat die Bürgerbeteiligung gekostet?

Eine Sprecherin der Stadt teilt mit, dass die Kosten „im niedrigen fünfstelligen Bereich“ lägen. (Florian Hagemann)

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