Daniel Wehnhardt aus Fürstenhagen hat einen neuen Roman geschrieben
Einem Umweltskandal auf der Spur: Neuer Krimi spielt in Nordhessen
Kassel. „Verpressung“ lautet der Titel eines spannenden Krimis, der seit drei Wochen im Handel ist. Er stammt aus der Feder des Fürstenhagener Autors Daniel Wehnhardt (32).
Die fiktive Geschichte spielt in Kassel und Nordhessen und dreht sich zunächst um den Mord an einer jungen Studentin.
Die Protagonisten sind der missmutige und fast immer schlecht gelaunte HNA-Redakteur Klaus Borowski und der umtriebige Praktikant David Wächter, die einem Umweltskandal auf die Schliche kommen, Polizei spielen und die Spur aufnehmen. Sie führt zunächst zum Kasseler Regierungspräsidenten (RP), der vom Kali- und Salzproduzenten K+S wegen der Genehmigung zur Versenkung von Salzabwasser in den Untergrund mächtig unter Druck gerät.
Der Bezug zur Realität könnte aktueller kaum sein. Bekanntlich wartet K+S seit dem Frühjahr händeringend auf die Erteilung einer endgültigen Versenkerlaubnis. Bis dahin gilt eine Übergangsgenehmigung, die aber nur einen Bruchteil der früheren Versenkmengen erlaubt, was zu anhaltenden Produktionsdrosselungen und Kurzarbeit im Werra-Revier führt.
Die Sprache ist einfach und klar, die Ortsbeschreibungen sind präzise und die der Personen erstaunlich zutreffend, was auf eine sehr gute Beobachtungsgabe des Autors schließen lässt. Die gut recherchierte Geschichte spielt auf mehreren Handlungsebenen, die Wehnhardt zum etwas überhasteten und überraschenden Ende geschickt zusammenführt.
Dass einige Passagen – wie ein konspiratives Treffen zwischen RP und K+S-Vorstand, das unvorsichtigerweise in einem bekannten Kasseler Lokal stattfindet, und der Umstand, dass Borowski von der Familie unbemerkt seit Längerem eine junge Geliebte hat, der er Wohnung und Schauspielschule bezahlt – bemüht wirken, schmälert den Lesegenuss kaum. Insgesamt ein gelungenes Werk.