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Endspurt beim Neubau der Kasseler Stadtschleuse

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Von: Thomas Siemon

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85 Meter lang und 10,5 Meter breit: So sieht die neue Stadtschleuse aus der Luft aus. Nach zwei Jahren Bauzeit soll sie Mitte Juni fertig werden.
85 Meter lang und 10,5 Meter breit: So sieht die neue Stadtschleuse aus der Luft aus. Nach zwei Jahren Bauzeit soll sie Mitte Juni fertig werden. © Dieter Schachtschneider

Für gut neun Millionen Euro wurde die Kasseler Stadtschleuse in den vergangenen zwei Jahren erneuert. Mitte Juni soll sie in Betrieb gehen

Kassel – Ab Mitte Juni kann die Kasseler Stadtschleuse wieder von Booten und Schiffen genutzt werden. Der Termin für ein kleines Fest, zu dem die direkten Anwohner, die Bauleute und weitere Verantwortliche für das Projekt eingeladen sind, steht. Am 16. Juni wird gefeiert, einen Tag später soll der reguläre Schleusenbetrieb beginnen.

Projektleiter Harald Jordan von Kasselwasser ist mehr als erleichtert, dass er endlich ein genaues Datum nennen kann. Denn die Fertigstellung war durch die Insolvenz einer Spezialfirma für Stahlwasserbau gefährdet. Die hatte zwar die beiden großen Schleusentore noch geliefert, weitere für den Betrieb nötige Teile allerdings zunächst noch nicht. „Wenn wir das mit dem Insolvenzverwalter juristisch geklärt hätten, wäre mindestens ein halbes Jahr verloren gegangen“, sagt Jordan.

Er ist froh, dass die Firma Laudemann aus Sontra (Werra-Meißner-Kreis) als Generalunternehmer eine unbürokratische Lösung hinbekommen hat. Die habe man per Handschlag besiegelt, sagen die Beteiligten. Neben Laudemann-Geschäftsführer Matthias Schmatz war das der neue Eigentümer der insolventen Brandenburger Firma Günther Hastaedt von der Hermann Maschinenbautechnologie aus dem fränkischen Weiden. Die haben sich gestern beim Ortstermin davon überzeugt, dass alles wie besprochen läuft.

Die Grundlage dafür wurde in den vergangenen Wochen geschaffen. Auf den ersten Blick sieht die Schleuse mit ihren beiden Toren und der neuen Kammer fast fertig aus. Was allerdings noch fehlt, ist die Feinabstimmung der Technik. Die soll demnächst auf Knopfdruck dafür sorgen, dass sich die Tore öffnen und schließen.

Das ist die Voraussetzung dafür, dass Schiffe und Boote den Höhenunterschied im Bereich des Walzenwehrs überwinden können. In den vergangenen sieben Jahren war das nicht mehr möglich. Im Herbst 2016 wurde die Schleuse wegen Baufälligkeit stillgelegt. Der Bund als Eigentümer wollte zunächst kein Geld für einen Neubau in die Hand nehmen. Nach längeren Verhandlungen gab es eine Einigung. Die sieht vor, dass die Stadt Kassel die Schleuse übernimmt, aber lediglich 25 Prozent der Baukosten tragen muss. Den Rest zahlen der Bund (50 Prozent) und das Land Hessen (25 Prozent).

Trotz gestiegener Materialpreise und der Probleme auf der Zielgeraden werde man die finanziellen Vorgaben einhalten, sagt Projektleiter Jordan. Zuletzt war von 9,3 Millionen Euro die Rede.

Durch den Neubau können auch wieder Ausflugsboote bis zur Schlagd fahren. Im Frühjahr 2024 wird das Kreuzfahrtschiff „Serrahn Queen“ aus Hamburg erwartet, und auch für den Wasserfestzug beim Zissel ist die Schleuse als Tor zur Stadt ein Gewinn.

Sie sorgen für die Fertigstellung: Techniker Tim Fanzlau (von links), Christian Fröhlich (Kleinknecht Elektrotechnik, Lohfelden), Harald Jordan (Kasselwasser), Günther Hastedt (Hermann Maschinenbau) und Matthias Schmatz (Firma Laudemann, Sontra).
Sie sorgen für die Fertigstellung: Techniker Tim Fanzlau (von links), Christian Fröhlich (Kleinknecht Elektrotechnik, Lohfelden), Harald Jordan (Kasselwasser), Günther Hastedt (Hermann Maschinenbau) und Matthias Schmatz (Firma Laudemann, Sontra). © Schachtschneider, Dieter

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