Türkei-Urlauber aus Kassel berichtet von Beben in 700 Kilometer Entfernung
Bei einem Erdbeben in der Türkei sind Tausende gestorben. Zu spüren war das Beben viele Hundert Kilometer entfernt, wie ein Kasseler berichtet.
Kassel/Side – „Das Bett hat furchtbar gewackelt. Ich dachte zuerst, meine Verlobte hat einen Alptraum“, sagt Dirk Osthoff. Der Rechtsanwalt aus Kassel befindet sich derzeit im Urlaub in einem Hotel im türkischen Manavgat bei Side. In der Nacht zum Montag wurde er gegen 4:20 Uhr geweckt.

Auch Osthoff bekam die Auswirkungen des Erdbebens mit, das den Südosten der Türkei und Nordsyrien erschüttert hat. Dabei liegt sein Urlaubsort rund 700 Kilometer entfernt vom Zentrum der Beben im Grenzgebiet nahe der türkischen Stadt Gaziantep. Osthoff geht davon aus, dass er in der Nacht das erste Beben mitbekommen hat, das von der US-Erdbebenwarte mit einer Stärke von 7,8 angegeben worden ist.
„Ich war wie vom Schlag getroffen“ - Kassler erzählt, wie er das Erdbeben aus der Distanz erlebt hat
Ein Nachbeben der Stärke 6,7 erschütterte die Erde dann etwa zehn Minuten später. Am Vormittag gab es ein drittes Erdbeben der Stärke 7,5 sowie mehr als 20 Nachbeben. Mehr als 2300 Menschen sollen durch die Naturkatastrophe ihr Leben verloren haben. Der 54-jährige Osthoff bekam erst am Montagmorgen gegen 8 Uhr beim Blick auf dem Handy mit, dass ein starkes Beben für die Schwankungen seines Hotelbetts in der Nacht verantwortlich gewesen ist. „Ich war wie vom Schlag getroffen“, erzählt er am Montagmittag am Telefon.
In seinem Hotel an der Mittelmeerküste hätten fast alle Gäste von dem Erdbeben in der Nacht etwas mitbekommen, berichtet er. „Das ist jetzt schon ein komisches Gefühl, zumal es ja auch noch die Nachbeben gibt.“ Aber am Hotel sei durch die Beben nichts kaputtgegangen.
Kassler berichtet von der Bestürzung der Einheimischen aufgrund des Erdbebens
Die Menschen seien wegen der Beben schon erschüttert, sagt der Jurist. Allerdings würden sich die Einheimischen entspannt geben, sie würden keine Panik und keine Angst verbreiten. Osthoff hofft, dass er und seine Partnerin am Samstag ganz normal von Antalya zurück nach Deutschland fliegen können. (use)
Aufgrund der hohen Opferzahl und der humanitären Katastrophe, die sich durch das Erdbeben in der Türkei abspielt, fordert ein Göttinger Menschenrechtler die Bundesregierung auf, die Menschen vor Ort sofort zu unterstützen.