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Datenschutz: Mit diesen Tipps sind sie im Netz sicherer unterwegs

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Von: Christina Schröder

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Datenschutz, Social Engineering
Daten im Internet schützen: Betrüger versuchen immer häufiger, persönliche Daten digital zu stehlen. © Silas Stein/dpa

Gehackte Konten, geklaute Passwörter: Das kennen mittlerweile viele. Anlässlich des Europäischen Datenschutztags gibt ein Experte hier Tipps, wie man im Netz sicherer unterwegs ist.

Immer häufiger werden Menschen Opfer von Trickbetrügern, gerade ältere Menschen trifft es besonders oft. Mittlerweile spähen Trickbetrüger auch oft über moderne Kommunikationsmittel wie das Internet oder Telefon Menschen aus und manipulieren sie, um an persönliche Daten heranzukommen.

Der Experte spricht von Social Engineering, zu deutsch etwa soziale Manipulation. Matthias Altmann, IT-Sicherheits-Experte beim Kasseler Software-Unternehmen Micromata gibt anlässlich des heutigen Europäischen Datenschutztages Tipps, wie Menschen sich digital schützen können. Fragen und Antworten.

Was ist Social Engineering?

„Als Social Engineering bezeichnet man den Versuch, die größte Sicherheitslücke überhaupt auszunutzen – den Menschen“, sagt Altmann. Einfallstore für solche Angriffe seien neben dem Telefon und dem Internet sogar auch Altpapiertonnen mit arglos weggeworfenen persönlichen Daten sowie das persönliche Gespräch an der Haustür oder im öffentlichen Raum. Beim Social Engineering seien der Mensch und seine Reflexe das Angriffsziel, wie etwa Angst, Vertrauen gegenüber Mitmenschen und sein Impuls, in Notsituationen zu helfen. „Social Engineering verfolgt das Ziel, diese menschlichen Eigenschaften auszubeuten und für kriminelle Zwecke zu missbrauchen.“

Wie schütze ich mich vor solchen Trickbetrügern?

Micromata rät dazu, sich die verschiedenen Szenarien des Social Engineerings bewusst zu machen. So könne man sein natürliches Verhalten, wie etwa den Impuls, helfen zu wollen, gegen Betrug zu verteidigen.

Und wie funktioniert das im Internet?

„Hinterlassen Sie nicht mehr persönliche Spuren im Netz als nötig“, sagt Altmann. Jedes Mal, wenn man etwa Fotos oder Videos von sich teilt, bestehe die Gefahr, diese Inhalte Fremden auszusetzen. Man sollte bei Sozialen Medien den Online-Freundeskreis sauber halten, keine Freundschaftsanfragen von Unbekannten annehmen und mithilfe der Privatsphären-Einstellung entscheiden, wer die Posts sieht.

Muss ich beim Online-Shopping meine Daten freigeben, sogar Adresse und Zahlungsdaten?

„Da sollte man genau prüfen, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt“, sagt Altmann. Ist das Erscheinungsbild professionell? Ist die Sprache fehlerfrei? Gibt es ein Impressum oder Erfahrungsberichte beziehungsweise Bewertungen im Netz?

Was muss ich bei E-Mails beachten?

Altmann rät: „Trauen Sie keiner E-Mail, die Sie nicht selbst verfasst haben.“ Es gilt, den Posteingang mit Sorgfalt zu prüfen. Hellhörig solle man werden, wenn der Betreff der E-Mail an Instinkte appelliert. Ein Beispiel wäre „Sie haben gewonnen!“, Trickbetrüger hoffen hierbei auf Gier. Oder „Warnung! Ihr Account wurde gehackt“ versucht, Angst zu schüren.

Und was ist, wenn die Mails von einem Freund stammen?

Es reiche nicht aus, dass der Absender vertraut ist, sagt Altmann. „Man sollte immer einen Blick auf die Absender-adresse werfen.“ Ist sie unbekannt oder weicht nur ein wenig von der Originaladresse ab, solle man die E-Mail löschen. Gleiches gelte für Links und Anhänge: Man sollte sie nur dann anklicken bzw. öffnen, wenn der Absender vertrauenswürdig ist.

Was gibt es noch zu beachten?

Auch mit den Daten Dritter solle man sorgsam umgehen, sagt Altmann. Wer Menschen ohne Rücksprache auf Fotos im Netz markiert, verletzt deren Persönlichkeitsrechte und macht sie für Dritte identifizierbar. Eine besondere Fürsorgepflicht gelte gegenüber Kindern, da diese noch unmündig sind.

Mehr Infos gibt es hier.

Zur Person

Der Diplom-Informatiker Matthias Altmann (38) ist seit 2012 als IT-Sicherheitsexperte bei Micromata. Er studierte an der TU Darmstadt. Außerdem organisiert Altmann das IT-Security Meetup Kassel. Die Intiative lädt zu kostenlosen Vorträgen und Workshops rund um Themen der digitalen Sicherheit ein. Das Programm richtet sich auch an Einsteiger.

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