Familiendrama in Kassel: Mann erstach sich selbst
Nachdem ein 52-Jähriger tot in seinem Haus gefunden wurde, ermittelte die Staatsanwaltschaft auch gegen seine Ehefrau. Diese Ermittlungen sind nun eingestellt.
Kassel - Nach dem Familiendrama am Silvestertag im Kassler Ortsteil Wolfsanger/Hasenhecke, bei dem ein 52-jähriger Mann an mehreren Stichverletzungen gestorben ist, ist das Ermittlungsverfahren gegen die Ehefrau eingestellt worden.
Die Ermittlungen und die Obduktion hätten ergeben, dass keine andere Person den Mann die tödlichen Verletzungen zugefügt habe, teilen Polizeisprecherin Ulrike Schaake und Andreas Thöne, Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Das heißt: Der 52-Jährige hat sich selbst erstochen. Die Kriminalpolizei hatte nach der Tat zunächst ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts eines Tötungsdelikts gegen die 46-jährige Frau eingeleitet.

Nach gemeinsamen Gespräch in Kassler Ortsteil: Mann greift seine Noch-Ehefrau an
Die Ermittlungen, Zeugenbefragungen und die Obduktion hätten zur Aufklärung des Ablaufs der Auseinandersetzung am letzten Tag des Jahres 2022 beitragen können. Demnach habe sich das in Trennung lebende Ehepaar an dem Silvestertag zu einem Gespräch in dem Haus in Wolfsanger/Hasenhecke getroffen. Nachdem dieses Gespräch ruhig verlaufen sei, soll der 52-Jährige seine Frau völlig unvermittelt mit einem Messer angegriffen haben.
Dabei habe er der 46-Jährigen zwei tiefe Stichverletzungen am Hals zugefügt. Dennoch habe er nicht von ihr abgelassen: Da er die Frau weiter angegriffen haben soll, wehrte sie sich selbst mit einem Messer. Anschließend habe sie aus dem Haus flüchten können.
46-Jährige muss im Kassler Krankenhaus notoperiert werden - Ehemann tot im Haus aufgefunden
Auf der Straße seien Ersthelfer auf die schwer verletzte 46-Jährige aufmerksam geworden. Sie alarmierten gegen 17 Uhr die Rettungskräfte und die Polizei. Die Frau erlitt lebensgefährliche Verletzungen, weshalb sie in einem Krankenhaus notoperiert wurde.
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Den 52-Jährigen fanden die Beamten anschließend im Haus mit mehreren Stichverletzungen. Für den Mann sei jede Hilfe zu spät gekommen. Die Ermittlungen sowie das nun vorliegende rechtsmedizinische Gutachten deuteten darauf hin, dass „die tödlichen Verletzungen dem 52-Jährigen nicht durch eine andere Person zugefügt worden waren“.
Anfangsverdacht der Kassler Staatsanwalt hält sich nicht
Der Anfangsverdacht, dass die 46-Jährige die tödlichen Verletzungen verursacht haben könnte, habe sich somit nicht bestätigt. Aus diesem Grund hat die Staatsanwaltschaft Kassel das Ermittlungsverfahren gegen die 46-Jährige eingestellt. In der im Januar in der HNA erschienenen Todesanzeige drückten die Frau und die Töchter des Paares ihre Trauer über den Verlust des Mannes und liebenden Vaters aus. (Ulrike Pflüger-Scherb)
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