Kassel. Die Serie von Autobränden in Kassel geht weiter: In der Nacht zu Dienstag ging im Stadtteil Fasanenhof ein Kia in Flammen auf.
Ein daneben geparkter Opel wurde durch das Feuer ebenfalls zerstört. Gesamtschaden: 12.000 Euro.
Die Polizei vermutet, dass es sich abermals um Brandstiftung handelt. Damit wäre es der elfte Autobrand seit Dezember, der auf das Konto eines oder mehrerer Zündler geht. Die Brandserie, die ihren Ursprung in der Südstadt nahm, setzt sich inzwischen auch im Kasseler Norden fort. Zuletzt war am vorigen Mittwoch Feuer an einem VW Caddy an der Gottschalkstraße gelegt worden.
Diesmal lag der Tatort an der Brentanostraße. Dort waren die beiden Autos auf einem Anwohnerparkplatz im Bereich der Ihringshäuser Straße abgestellt. Gegen 0.30 Uhr waren Nachbarn auf die Flammen aufmerksam geworden, die aus der Fahrzeugfront des Kia Sportage loderten. Auch die Alarmanlage des Wagens hatte ausgelöst. Bevor die alarmierte Feuerwehr einschreiten konnte, hatten die Flammen auch auf den benachbarten Opel Zafira übergegriffen. An beiden Wagen entstand Totalschaden.
Das Feuer war im Bereich des Vorderrads am Kia entstanden, wie die Ermittler des Kriminaldauerdienstes feststellten. Zwar könne ein technischer Defekt nicht ganz ausgeschlossen werden, die Spurenlage deute aber eher auf eine vorsätzliche Brandstiftung hin, teilt Polizeisprecher Torsten Werner mit.
Auch in den anderen Fällen der Serie war das Feuer jeweils im Bereich der Reifen gelegt worden. Weil der Kotflügel in diesem Bereich mit Plastik verkleidet ist, bietet sich dort den Flammen eine Angriffsfläche. Diese gleiche Vorgehensweise spreche für einen Zusammenhang zwischen den Fällen. „Das sind keine Einzeltaten“, sagt Polizeisprecher Werner. Ob alle Brände auf das Konto desselben Täters gehen, könne man aber nicht sicher sagen.
Noch gebe es keine heiße Spur. Auch zu den Hintergründen der Taten können die Ermittler noch nichts Genaues sagen. Vermutlich handele es sich beim Täter um einen Pyromanen, also jemanden, der krankhaft Feuer legt. Manchmal steckten auch Kapitalismusgegner hinter Autobränden, so Werner. Da es sich aber bei der aktuellen Serie nicht um Luxuslimousinen, sondern um Klein- und Mittelklassewagen handele, scheide dieses Motiv wohl aus.
Hintergrund: Die bisherigen Tatorte
Die elf Fälle im Überblick:
• 17. Mai, 0.30 Uhr, Brentanostraße, Kia Sportage
• 11. Mai, 6.30 Uhr, Gottschalkstraße, VW Caddy
• 19. April, 2.20 Uhr, Heckerstraße,Yamaha-Motorrad
• 14. April, 1 Uhr, Hinter dem Fasanenhof, VW Passat
• 13. Februar, 1 Uhr, Akademiestraß, 3erBMW
• 11. Februar, 1 Uhr, An der Karlsaue, VW Golf
• 6. Februar, 4:45 Uhr Heckerstraße, Ford Fiesta
• 4. Februar, 2:30 Uhr, Heckerstraße, Mercedes A-Klasse
• 10. Dezember 2015, Frankfurter Straße/Philosophenweg, Mini
• 8. Dezember 2015, Orangerie, 5er BMW
• 6. Dezember 2015, Menzelstraße, Mini.