Drei Listen stellen sich zur Wahl
Ortsbeiratswahl in Fasanenhof: Wir stellen die Kandidaten, Listen und Themen vor
Bei den Kommunalwahlen am 14. März entscheiden die Wähler auch über die neue Zusammensetzung der Ortsbeiräte. Wir stellen Kandidaten und Themen in den Kasseler Stadtteilen vor. Diesmal: Fasanenhof.
Fasanenhof – Der Stadtteil, der einmal überwiegend von älteren Menschen bewohnt wurde, hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem Wohnort auch für junge Familien entwickelt. Mit seinen Mehrfamilienhäusern und Mietwohnbauten ist der Fasanenhof, der sich am Rande des Stadtgebiets befindet und an Fuldatal grenzt, ein fast reiner Wohnstadtteil. Der 8749 Einwohner starke Ort ist geprägt vom Standort des Klinikums Kassel und hat vereinzelt grüne Oasen. Die zu stärken ist einer der Schwerpunkte, die der Ortsbeirat auch künftig verfolgen will.
CDU
„Wir brauchen mehr Sicherheit im Straßenverkehr“, sagt Wiebke Shah. Die 46-Jährige will als parteilose Kandidatin, die für die CDU antritt, vor allem etwas für die Kinder und Jugendlichen des Stadtteils tun – „weil es hier so viele von ihnen gibt.“ Selbst hat sie vier Kinder zwischen acht und 16 Jahren und sieht Handlungsbedarf etwa bezüglich der Querungsmöglichkeiten von Ihringshäuser Straße und Eisenschmiede. Auch auf die Parkplatzsituation ist ihr Blick gerichtet.
Darüber hinaus wolle sie sich für die CDU für die Unterstützung und den Aufbau der Jugendarbeit einsetzen. „Es braucht mehr Angebote für Kinder. Die müssen dafür oftmals nach Fuldatal oder in andere Stadtteile fahren.“
Grüne
Abgesehen von der Ihringshäuser Straße, die den Fasanenhof quasi in Ost und West teilt, ist es „ein richtig schöner Stadtteil“, sagt Horst Anthofer, Spitzenkandidat für die Grünen.
Umso wichtiger sei es, die Lebensqualität rund um die stark befahrene Straße zu stärken. So wie etwa den Mühlhäuser Platz, der „zum Aushängeschild werden“ soll. Zwar sei die dortige Pergola mittlerweile erneuert worden. „Aber den Brunnen hat man so belassen“, nennt Anthofer als Beispiel.
Weiter wollen sich die Grünen für das Begegnungszentrum einsetzen, das in Kooperation mit Wolfsanger auf dem Gelände des ehemaligen Altenpflegeheims der Seniorenwohnanlage (SWA) Fasanenhof entstehen soll. Es solle ein Treffpunkt für Jung und Alt werden – dahinter sehe ein weiterer Aspekt, der aus Anthofers Sicht schwerpunktmäßig angegangen werden muss: der Einbezug von Kindern und Jugendlichen.
„Statt über sie zu schimpfen, wollen wir die Jüngeren einbeziehen.“
SPD
Auch die SPD will weiter für die Umgestaltung des Mühlhäuser Platzes kämpfen und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf den „stark veralteten Spielplatz“, sagt Spitzenkandidatin und derzeitige Ortsvorsteherin Jutta
Bachmann. Voranbringen wollen die Sozialdemokraten aber auch den Gemeinschaftsraum des Vereins Sportfreunde Fasanenhof, der auch Bürgern für Feiern zur Verfügung gestellt wird. „Die sanitären Anlagen sind vorsintflutlich, so wie auch die Umkleiden und Duschen des Sportplatzes, da ist in den letzten 50 Jahren nichts getan worden.“ Längst überfällig sei zudem die Sanierung der Mönchebergstraße. „Wir haben hier das größte Klinikum in Kassel, aber die Zufahrt ist katastrophal.“ Bezüglich der „wilden Parkerei an der Straße und der regelmäßigen Staus vor der Parkhauszufahrt“ müsste dringend etwas passieren. Letztlich wolle die SPD auch die Pläne, auf dem Gelände des ehemaligen Hubschrauberlandeplatzes ein Facharztzentrum zu schaffen, wieder aufgreifen. „Wir wollen eine Ergänzung des medizinischen Angebots, weil es im Stadtteil keine Fachärzte gibt.“
(Anna Lischper)
Die Kandidaten
Hat die Jugend im Blick
Wiebke Shah (46) kommt gebürtig aus Ostwestfalen und lebt seit acht Jahren im Stadtteil Fasanenhof. Die Fachärztin für Urologie ist verheiratet und hat vier Kinder. Seit 2016 arbeitet sie im Medizincontrolling der Gesundheit Nordhessen Holding (GNH). Als parteilose Kandidatin tritt sie für die CDU an, um sich ab sofort im Ortsbeirat für die Stadtteilbewohner einzusetzen.
Seit zehn Jahren dabei
Der freischaffende Maler und Journalist, begeisterter Reisender und Hobbyphilosoph Horst Anthofer wurde 1943 in Villach in Österreich geboren. Der 77-Jährige lebt seit 1990 im Kasseler Stadtteil Fasanenhof. Dort engagiert er sich seit 1994 im Bürgerverein Fasanenhof, ist Fachberater des Gartenvereins und seit 2011 als Parteiloser für das Bündnis 90/Die Grünen Mitglied des Ortsbeirats.
Von Geburt an treu
Jutta Bachmann (63) ist Steuerfachangestellte und führte bis 2019 das „Bachmanns Lädchen“ – einem Laden mit Post, in dem sich der Stadtteil zum Schnuddeln traf. Seit 15 Jahren ist sie Ortsvorsteherin in ihrem Heimatstadtteil. Sie hat zwei Kinder und lebt mit ihrem Sohn und dessen Familie in ihrem Elternhaus. Jutta Bachmann steht kurz vor der Rente und will auch weiterhin den Stadtteil voranbringen.
Die Listen
CDU (Liste 1):
- Dr. Wiebke Shah, Ärztin, Jahrgang 1975
- Bernhard Bolzmacher, Rentner, Jahrgang 1946
- Lienhard Knauf, Kaufmännischer Angestellter, Jahrgang 1964
Grüne (Liste 2):
- Horst Anthofer, Maler, Jahrgang 1943
- Martina Priester, Apothekenhelferin, Jahrgang 1960
- Neele Nolda, Studentin, Jahrgang 1995
- Emil Fährmann, Student, Jahrgang 1990
SPD (Liste 3):
- Jutta Bachmann, Steuerfachangestellte, Jahrgang 1957
- Uwe Lohr, Rentner, Jahrgang 1952
- Helmut Priester, Rentner, Jahrgang 1955
- Klaus-Dieter Krause, Rentner, Jahrgang 1938
- Harald Bachmann, Rentner, Jahrgang 1952
- Margot Danziger, Rentnerin, Jahrgang 1938
- Jan Bachmann, CNC-Einrichter, Jahrgang 1979
Fasanenhof in Zahlen
- Einwohner: 8749
- Einwohner mit Migrationshintergrund: 42,1 %
- Durchschnittsalter: 43,9
- Differenz der Zu- und Fortzüge: -62
- Haushalte: 4802
- Personen je Haushalt: 1,82
- Alleinerziehende: 24,1 %
- Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 3155
- Arbeitslosenquote: 7,5 %
- Leistungsempfänger: 14,0 %
- Private Autos je 1000 Einwohner: 382,7
Quelle: Statistik-Atlas der Stadt Kassel