1. Startseite
  2. Kassel

Firma aus Kassel will Unternehmen beim Weg in die Digitalisierung helfen

Erstellt:

Von: Claudia Feser

Kommentare

Kleine Sicherungen für mehr Effizienz: Data Hive Kassel entwickelt Sensoren, die digitale Daten sammeln, zum Beispiel Stromzähler für die Firma Veli. Im Bild von links André Knie (Data Hive Kassel), Jan-Peter Seevers und Tim Weiß (Veli) und Dr. Alexander Schrodt (Data Hive Kassel).
Kleine Sicherungen für mehr Effizienz: Data Hive Kassel entwickelt Sensoren, die digitale Daten sammeln, zum Beispiel Stromzähler für die Firma Veli. Im Bild von links André Knie (Data Hive Kassel), Jan-Peter Seevers und Tim Weiß (Veli) und Dr. Alexander Schrodt (Data Hive Kassel). © Claudia Feser

Wer im 21. Jahrhundert am Markt bestehen möchte, muss die Digitalisierung für sein Unternehmen nutzen. Davon ist André Knie, Geschäftsführer der Firma Data Hive Kassel, überzeugt.

Kassel – Sein Unternehmen will den Firmen bei der Digitalisierung helfen, indem es kleine Stellschrauben herausfiltert, bei denen individuelle Lösungen für mehr Effizienz sorgen können.

Vor anderthalb Jahren hat Knie mit seinem Geschäftspartner Alexander Schrodt, einem Regelungsingenieur, Data Hive Kassel gegründet. Mittlerweile hat das Unternehmen vier Mitarbeiter, die für andere Unternehmen Lösungen entwickeln, um deren Probleme in Produktionsprozessen zu beheben. Ein Beispiel: Bei einem Unternehmen hat eine Säge einen Leistungsabfall, was auf Abnutzung hindeutet. Sollte mehr Strom genutzt werden, damit länger mit dem Werkzeug gesägt werden kann? Oder sollte früher das Sägeblatt gewechselt werden? Hier können Sensoren angebracht werden, die Daten messen und sammeln. Die Analyse kann die Produktivität des Unternehmens steigern. Da kommt das Ingenieur-Denken der beiden Geschäftsführer Knie und Schrodt durch, die beide lange an der Universität Kassel gearbeitet haben. Knie sagt: „Wir fragen uns immer: Was können wir noch effizienter machen.“

Der Schritt zur Nutzung der digitalen Möglichkeiten falle einigen Unternehmen noch schwer. Sie würden gemäß dem Motto ‘Ich muss doch Bäume fällen und habe keine Zeit, die Axt zu schärfen’ argumentieren. Stattdessen könne man ein Unternehmen auf ein höheres Niveau bringen, um nicht von einem Mitbewerber überholt zu werden, der kostengünstiger produzieren könne, zum Beispiel aus China, sagten die Daten-Experten Knie und Schrodt. Da sei Mut zur Wandelbarkeit gefragt.

Die Digitalisierung kann auch in Zeiten des Fachkräftemangels hilfreich sein. Erfahrene Mitarbeiter in der Industrie kennen die Maschinen, die sie seit Jahren bedienen, und wissen genau, wo’s hakt, wenn’s mal hakt. „Aber wenn dieser Mitarbeiter, der die Maschine bedient hat, weg ist, dann ist auch das Wissen weg“, sagt André Knie.

Speziell entwickelte Sensoren, die die Daten der Maschine messen, können bei der Problemlösung helfen. Das bedeute aber nicht, dass mit der Digitalisierung Personalabbau verbunden sein müsse. „Die Menschen können da eingesetzt werden, wo die menschlichen Fähigkeiten gut sind“, sagt Geschäftsführer Schrodt.

Um etwa tägliche Kontrollanrufe von Angehörigen bei betagten, alleine lebenden Angehörigen zu vermeiden, hat Data Hive für die Firma Veli aus Kassel Sicherungskästchen und den Prototypen für eine Art Wattwächter entwickelt. Sie analysieren sekundengenau die Stromdaten und können mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Stromquellen identifizieren. Also wenn ein Bewohner nicht wie sonst üblich morgens immer zu ähnlicher Zeit aufsteht, das Licht einschaltet, den Toaster, den Föhn oder die Kaffeemaschine bedient, kann ein Notfall vorliegen. Denn die KI erkennt die menschliche Aktivität und alarmiert bei Ausbleiben die Pflegekräfte oder die Hausnotrufzentrale. So kann die Digitalisierung im Falle eines Falles Menschenleben retten.

Auch interessant

Kommentare