Früherer Fraport-Chef: Firmen sollen Flughafen mehr nutzen

Calden. Die nordhessische Wirtschaft soll den Flughafen Kassel-Calden stärker nutzen und ihn aus den Negativ-Schlagzeilen bringen. Das fordert der frühere Chef des Frankfurter Flughafens, Prof. Dr. Wilhelm Bender.
Im HNA-Interview erklärt er auch, dass eine Kooperation von Calden mit dem Frankfurter Flughafen nicht sinnvoll sei.
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Bender gilt als Flughafenexperte. Er war 17 Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Frankfurt Airport AG (Fraport) und lange als Geschäftsführer des neuen Berliner Hauptstadtflughafens im Gespräch.
Eine Perspektive als überregionale Frachtflughafen sieht Bender für Kassel-Calden nicht. „Man wird dort kein Drehkreuz hinbekommen.“ Für denkbar hält er die Ansiedlung eines großen Logistikunternehmens. Der Logistikstandort Nordhessen habe sich hervorragend entwickelt.
Die Wirtschaft sei gefragt, „wie der klare Standortvorteil dank des neuen Flughafens erhalten werden kann.“ Eine finanzielle Beteiligung der Unternehmen als Gesellschafter lehnt Bender ab. Auch dass Kassel-Calden sich in Sachen Frachttransport als Partner des überlasteten Frankfurter Flughafens positioniert, mache keinen Sinn: Es werde verkannt, „wie schnell die Luftfracht nach einem Umladestop zum Empfänger müsse“.
Der umstrittenen Caldener Flughafenchefin Maria Anna Muller stärkte Bender den Rücken: Sie habe „viel Erfahrung, was den Betrieb von Regionalflughäfen angeht.“ (flq/gör)
Das Interview im Wortlaut lesen Sie in der gedruckten Ausgabe am Mittwoch.