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Seniorinnen auf Kasseler Hauptfriedhof ausgeraubt - 73-Jährige wird Opfer eines sexuellen Übergriffs

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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Tatort Hauptfriedhof: Zwei Frauen sind am Samstag ausgeraubt worden. Eine Frau wurde auch Opfer eines sexuellen Übergriffs. ARCHI
Tatort Hauptfriedhof: Zwei Frauen sind am Samstag ausgeraubt worden. Eine Frau wurde auch Opfer eines sexuellen Übergriffs. ARCHI © Andreas Fischer

Zwei Seniorinnen wurden am Samstagmorgen auf dem Kasseler Hauptfriedhof Opfer von Raubdelikten, die vermutlich auf das Konto ein- und desselben Täters gehen.

Kassel - In einem der beiden Fälle war die beraubte 73 Jahre alte Frau zusätzlich von dem Mann in ein Gebüsch gezogen und anschließend Opfer eines Sexualdelikts geworden.

Bei der Fahndung mit zahlreichen Streifen konnte die Polizei nach der zweiten Tat einen mutmaßlichen Verdächtigen, einen 29-jährigen Mann aus Kassel, festnehmen. Die Ermittler der Kripo erbitten Hinweise durch Zeugen, die Beobachtungen im Zusammenhang mit den Taten gemacht haben.

Nach Angaben von Polizeisprecherin Ulrike Schaake hatte sich die erste Tat gegen 9.20 Uhr im südlichen Bereich des Friedhofs ereignet. Wie das Opfer, eine 84-Jährige aus Kassel, schilderte, befand sie sich an einem Brunnen des Friedhofs, um Wasser für die Grabpflege zu holen, als der Täter plötzlich auf sie zukam und versuchte, ihre Handtasche zu entreißen. Die Seniorin setzte sich zur Wehr, indem sie die Tasche festhielt und weiterging, woraufhin der unbekannte Mann sie schubste. Während die Kasselerin stürzte, gelang es dem Täter, ihr die Tasche zu entreißen.

Anschließend flüchtete der Räuber über die Friedhofsmauer in den Tannenheckerweg, wo sich seine Spur verliert. Die Seniorin beschrieb den einen 25 bis 30 Jahre alten, rund 1,75 Meter großen und schlanken Mann mit kurzen schwarzen Haaren, der dunkel gekleidet war und ein arabisches Äußeres hatte. Die Seniorin erlitt bei dem Überfall leichte Verletzungen, die von Rettungskräften ambulant versorgt wurden.

Knapp zwei Stunden später, gegen 11 Uhr, beraubte vermutlich derselbe Täter die 73-jährige Frau aus Kassel und erbeutete ihre Geldbörse. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte sich der Mann der Seniorin im süd-/ westlichen Bereich des Friedhofs von hinten angenähert, umklammerte sie dann und bedrohte sie verbal.

Anschließend habe er die Frau in ein Gebüsch gezogen, wo er sie zu Boden geworfen und festgehalten habe und es zu dem sexuellen Übergriff gekommen sei.

Bevor der Täter auf dem Friedhof in Richtung Wiener Straße flüchtete, nahm er aus der Tasche des Opfers das Portemonnaie samt Inhalt. Die Seniorin wurde mit Verletzungen im Gesicht in ein Krankenhaus gebracht, konnte dieses aber nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen.

Bei dem Täter soll es sich um einen ca. 25 Jahre alten, 1,70 bis 1,75 Meter großen Mann mit normaler Statur und dunklerem Teint gehandelt haben, der kurze dunkle Haare hatte, ein dunkelblaues T-Shirt mit heller Schrift sowie eine dunkle lange Stoffhose trug.

Die Ermittlungen der Kasseler Kriminalpolizei zu den beiden Fällen laufen derzeit auf Hochtouren. Zeugen, die am Samstagmorgen relevante Beobachtungen am Kasseler Hauptfriedhof und im Bereich angrenzender Straßen gemacht haben oder Hinweise auf den Täter geben können, melden sich bitte bei der Kasseler Polizei unter Tel. 0561-9100.

„Der Friedhof ist ein Ort der Ruhe und ein Ort der Besinnung. Es ist kein Ort, an dem man damit rechnet, Opfer einer Straftat zu werden“, sagt Eckehart Göritz, Chef der Kasseler Friedhofsverwaltung. Es wäre schlimm, wenn es weitere Taten auf dem Friedhof geben würde.

Am Wochenende sind laut Göritz keine Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung im Dienst. Es gebe keine Erhebung darüber, wie viele Menschen den Hauptfriedhof am Wochenende besuchten. Göritz schätzt, dass im Laufe eines samstags aber 150 bis 200 Menschen auf den Friedhof kommen, um Gräber zu pflegen und zu besuchen. (use)

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