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Nach Sanierung auf dem Friedrichsplatz: Friedrich II. strahlt wieder

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Von: Thomas Siemon

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Das Gerüst ist weg: Nach der Sanierung sieht das Denkmal von Landgraf Friedrich II. wieder strahlend hell aus. Der weiße Carrara-Marmor wurde gereinigt und Risse beseitigt.
Das Gerüst ist weg: Nach der Sanierung sieht das Denkmal von Landgraf Friedrich II. wieder strahlend hell aus. Der weiße Carrara-Marmor wurde gereinigt und Risse beseitigt. © Dieter Schachtschneider.

Seit 240 Jahren steht das Denkmal für den Landgrafen auf dem Friedrichsplatz. Die Sanierung für 100 000 Euro hat mehrere Monate gedauert und ist jetzt abgeschlossen.

Kassel – Seit mehreren Monaten war das Denkmal für Friedrich II. auf dem nach ihm benannten Friedrichsplatz hinter einem Gerüst mit Planen verborgen. Jetzt kann man ihn wieder sehen. Gestern strahlte der weiße Marmor nach der Sanierung regelrecht in der Sonne. Steinmetz- und Steinbildhauermeister René Feldbusch, dem wir vor einigen Wochen schon mal bei der Arbeit über die Schulter schauen durften, hatte das versprochen – und Wort gehalten. Der Fachmann aus Breuna (Landkreis Kassel) ist immer noch begeistert von der Qualität des Denkmals. Allerhöchste Bildhauerkunst sei das.

Der edle Carrara-Marmor, aus dem der Kasseler Hofbildhauer August Nahl die Statue vor 240 Jahren zusammen mit seinem Sohn geschaffen hat, kommt jetzt wieder richtig gut zur Geltung. Im Lauf der Jahrzehnte hatten sich feine Risse gebildet, Fugen wurden undicht, Flechten, Moose und Algen hatten die Figur überzogen. Davon sieht man jetzt nichts mehr.

Bei der Sanierung haben Stadt und Land zusammengearbeitet. Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen übernimmt die Kosten in Höhe von gut 100 000 Euro. Um den Standort auf dem Friedrichsplatz kümmert sich die Stadt. Und das schon eine ganze Weile. Denn das Denkmal gibt es seit dem 14. August 1783. Zum Geburtstag von Friedrich II. (1720 bis 1785) wurde es aufgebaut. Den Zweiten Weltkrieg hat das Denkmal überdauert und stand lange in der Mitte des Platzes. Als vor 30 Jahren die Tiefgarage am Friedrichsplatz gebaut wurde, wanderte das Denkmal an den Rand.

Makellos und fleckenfrei ist der weiße Marmor auch nach der Sanierung nicht. Mineralien und eine natürliche Patina sorgen für leichte Verfärbungen, die nicht entfernt wurden. Trotzdem leuchtet der Landgraf wieder fast so wie vor 240 Jahren. Rechtzeitig vor den Osterfeiertagen wurde das Gerüst gestern abgebaut.

Ein Bauzaun bleibt nach Angaben von René Feldbusch noch bis zum Donnerstag stehen. Bis dahin sollen die Restarbeiten am Sockel der Figur abgeschlossen sein. Als Schutz gegen Schmierereien bekommt der eine Spezialbeschichtung. Ursprünglich war übrigens auch der Sockel aus Marmor. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging der wertvolle Unterbau verloren. Seitdem steht Friedrich II. auf einem immer noch sehr ansehnlichen Sockel aus Sandstein.

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