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Für sie ist Corona nur der Anfang: Bei der „Querdenker“-Kundgebung loben Redner Russlands Präsidenten Putin

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Von: Matthias Lohr

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Kundgebung auf der Schwanenwiese: Während einige Demonstranten die Corona-Politik mit dem DDR-Unrechtsstaat gleichsetzten, redete Artur Helios (rechts, „Die Basis“) über einen „erfundenen Krieg“ in der Ukraine.
Kundgebung auf der Schwanenwiese: Während einige Demonstranten die Corona-Politik mit dem DDR-Unrechtsstaat gleichsetzten, redete Artur Helios (rechts, „Die Basis“) über einen „erfundenen Krieg“ in der Ukraine. © Andreas Fischer

Bei der Kundgebung auf der Schwanenwiese am Samstag loben „Querdenker“-Redner auch Russlands Präsidenten Putin.

Kassel – Artur Helios hatte geahnt, dass ihm nicht so viele Menschen zuhören würden. „Die Zeit der großen Demos ist vorbei“, sagt der 56-Jährige aus Fröndenberg bei Unna nach seiner Rede bei der Kundgebung der „Querdenker“ auf der Schwanenwiese. Gerade mal 200 Teilnehmer hatten sich dort versammelt. Ein Jahr zuvor war der Ex-Bundestagskandidat der Partei „Die Basis“ noch mit 20 000 Menschen durch Kassel gezogen.

Seither redet er auf „Querdenker“-Veranstaltungen in der ganzen Republik. Er nennt sich „Der Mann mit dem Koffer“ und machte in der Vergangenheit Schlagzeilen mit Sätzen wie „Die Leute, die das mit uns seit einem Jahr machen, müssen anschließend eliminiert werden.“ Dass man ihm auch vorwarf, einmal den Hitler-Gruß gezeigt zu haben, bezeichnet er als Witz.

In Kassel kritisiert er nicht nur die Corona-Maßnahmen, die drohende Impfpflicht und viele Bundestagsabgeordnete, die für ihn Verbrecher sind. Der Ex-Soldat redet auch über einen „erfundenen Krieg“ in der Ukraine. Dafür gibt es ebenfalls viel Applaus von den Zuhörern.

Mitorganisator Bernward Otto lobt Russlands Präsidenten Putin später, weil er bemüht sei, die Zivilbevölkerung zu schonen, und weil seine Soldaten angeblich warnen, bevor sie in Wohngebiete schießen. Ein Teilnehmer, der gegen die Impfpflicht demonstrieren will, beschimpft ihn daraufhin als Schwurbler. Es kommt zu einer lautstarken Auseinandersetzung.

Dabei geht es hier doch um das große Ganze. Helios warnt, Corona sei „nur die Vorbereitung auf irgendeinen großen Mist“. Was genau, sagt er nicht.

Der Versammlungsleiter kündigt derweil an, dass man nicht von der Straße weichen werde, „bis wieder eine vernünftige Ordnung hergestellt ist“. Der 56-jährige Kasseler nennt sich nur „Thomas der Wanderer“, weil er voriges Jahr in fünf Tagen nach Berlin marschiert ist – für die Freiheit, wie er sagt. Am Ende rät er allen: „Lasst euch nicht impfen und bleibt gesund.“ (Mattias Lohr)

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