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LWV-Direktorin Selbert will im Kasseler SPD-Streit vermitteln, aber nicht auf Dauer

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Von: Andreas Hermann

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Susanne Selbert LWV-Direktorin
Susanne Selbert LWV-Direktorin © Uwe Zucchi/Landeswohlfahrtsverba

Harleshäuser Sozialdemokratin gehört Steuerungsgruppe des Unterbezirks an

Kassel – Der Streit in der Kasseler SPD dauert inzwischen ein Jahr an. Noch immer ist keine Annäherung unter den zerstrittenen Mitgliedern in Partei und Fraktion erkennbar. Eine in Kassel und darüber hinaus bekannte Sozialdemokratin, die Mitglied des Unterbezirks ist, hielt sich bisher aus allen Querelen heraus: Susanne Selbert.

Nun mischt sich die 63-jährige Harleshäuserin doch ein. Wie die Direktorin des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV) und ehemalige Vizelandrätin des Landkreises Kassel auf Anfrage berichtet, gehört sie der Steuerungsgruppe an, die in der Kasseler SPD gebildet wurde und die seit rund einem Monat regelmäßig zusammenkommt. Ziel der Gruppe, der nur etwa eine Handvoll ausgewählter Genossen angehören: so schnell wie möglich die Mitglieder des pragmatisch-rechten und des progressiv-linken Flügels einen.

Anlass für Selbert, in dieser parteiinternen Steuerungsgruppe mitzuwirken, sei die Sorge um den weiteren Verlauf der SPD in Kassel und der Wunsch nach einem Neuanfang gewesen. Die Gruppe wolle unter anderem Leitlinien für den Umgang miteinander entwickeln, diese sollten auch schriftlich fixiert werden. Ihre eigene Rolle beschreibt sie so: „Ich bin dazu da, Brücken zu bauen – wie die anderen Mitglieder auch.“

Zu Details will Selbert nichts sagen, zu den alsbald in der SPD anstehenden Personalentscheidungen schon gar nichts. „Ich bin optimistisch und sehe uns auf einem guten Weg“, sagt die 63-Jährige lediglich zum Fortschritt der seit einigen Wochen laufenden Gruppenarbeit.

Für sich selbst hat Susanne Selbert jedoch bereits den Endpunkt ihrer Vermittlungsmission gesetzt. Die Steuerungsgruppe diene dazu, den Parteitag am 3. Juni vorzubereiten, in dem unter anderem die Neuwahlen des Vorstandes auf der Tagesordnung stehen. Geplant sei, dass sich das Gremium nach dem Parteitag auflöse, damit ende auch ihr Engagement in der Kasseler SPD wieder. „Nach der Wahl gibt es einen neuen Vorstand. Der hat dann die Aufgabe, die Partei zu einen. Ich werde dann nicht mehr gebraucht.“

Selbert gehört seit 1992 der SPD an und ist Mitglied des Landesvorstandes. Ein dauerhaftes Engagement in verantwortlicher Funktion in der Kasseler SPD schließt sie für sich aus. „Ich werde für nichts, aber auch gar nichts im Vorstand kandidieren.“

Wird es an der SPD-Spitze mit Ron-Hendrik Hechelmann weitergehen? Wird es, wie in der Kreis-SPD, eine Doppelspitze geben? Selbert sagt dazu nur, das werde sich in den nächsten Tagen entscheiden. Der Unterbezirksausschuss der SPD Kassel trifft sich am heutigen Donnerstag.

(Andreas Hermann)

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