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Was tun gegen Lärm, Müll und Partystress?

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Von: Christina Hein

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Partyvolk auf der Friedrich-Ebert-Straße in Kassel
Vor allem an Wochenenden ist hier viel los: Unser Foto zeigt eine Situation im Sommer 2020, als die Friedrich-Ebert-Straße für das Partyvolk sogar eigens gesperrt worden war. © Foto: privat/nh

Wie kann man gegen Lärm, Müll, Bedrohungen und mehr Belästigungen auf der Friedrich-Ebert-Straße vorgehen? Die Ortsbeiräte Vorderer Westen und Mitte hatten eingeladen, um mit Bürgern und Stadt über Probleme mit der Feiermeile zu reden.

Kassel. Seit Jahren – mit zunehmender Tendenz – klagen Anwohner der Friedrich-Ebert-Straße besonders im Umfeld des Platzes der elf Frauen über massiv störende Begleiterscheinungen der Partymeile: Lärm bis in den Morgen, Vermüllung, Vandalismus, Belästigungen, Bedrohungen, Auto-Posing, Drogenhandel und mehr.

In einer Sitzung der Ortsbeiräte Vorderer Westen und Mitte zu der ein großes Aufgebot an Verantwortlichen aus der Stadtverwaltung allen voran Ordnungsdezernent Dirk Stochla bis hin zu Vertretern der Stadtreiniger und der Polizei gekommen waren, wurde die Situation nicht nur ausführlich beleuchtet, sondern die Bürgervertreter verabschiedeten auch ein Paket an Vorschlägen für eine Verbesserung.

Vorausgegangen waren Bürgergespräche und eine Sammlung aller Problempunkte durch eine Arbeitsgruppe „Öffentlicher Raum“ des Ortsbeirats Vorderer Westen mit der Erkenntnis: „Nur in einer gemeinsamen Anstrengung und mit einem Bündel an Ansätzen kann das Problem gelöst werden“, so Matthias Schäpers. Er und sein Mitstreiter Axel Garbelmann luden alle dazu ein, auch künftig in der AG mitzuarbeiten.

Stadtrat Dirk Stochla stellte fest, dass die Partys vorwiegend an Wochenenden ein Dauerproblem seien, das sich in den vergangenen Jahren zugespitzt habe. „Die Gastronomie ist nicht das Problem.“ Vielmehr suchten sich junge Menschen – auch vor dem Hintergrund coronabedingt geschlossener Clubs und Diskotheken – Orte, um zusammenzukommen. Problematisch sei der mitgebrachte oder in Supermärkten und Spätis gekaufte Alkohol. Mit einer durch den Konsum von Alkohol und anderen Drogen im Laufe der Nacht zunehmenden Enthemmung und Aggressivität hätten die Ordnungskräfte schwer zu tun. Es gebe deutlich mehr Konfrontationen als früher.

West-Ortsvorsteher Steffen Müller moderierte straff die geballte Sitzung, an deren Ende ein ganzes Paket an konstruktiven Ideen und Forderungen stand:

Die Ortsbeiräte Vorderer Westen und Mitte richten sich in fast ausschließlich einstimmig verabschiedeten Beschlüssen an die Stadt Kassel, an die Polizei und die Stadtreiniger.

Sie bitten

. die Polizei und das Ordnungsamt verstärkt Verkehrskontrollen mit Geschwindigkeits- und Lärmmessungen auf der Friedrich-Ebert-Straße zu machen

. die Stadtreiniger, die Reinigungsintervalle zu erhöhen und zu prüfen, ob an stark frequentierten Tagen zusätzliche gekennzeichnete große Müll-Container aufgestellt werden können

. das Umwelt- und Gartenamt auf dem Platz der elf Frauen für mehr Licht und mehr Müllbehälter zu sorgen

. die Stadt Kassel zu prüfen, ob an nicht an dunkleren Ecken Beleuchtung installiert werden kann

. die Stadtpolizei, ihre Präsenz an stark frequentierten Tagen wie den Wochenenden zu erhöhen

. Polizei und Ordnungsamt verstärkt den ruhenden Verkehr zu kontrollieren, damit zum Beispiel keine Feuerwehreinfahrten versperrt sind.

. die Stadt zu prüfen, weitere Toilettenanlagen zu installieren.

. die Stadt Kassel mehr Stellen für die aufsuchende Straßensozialarbeit für die Friedrich-Ebert-Straße zu stellen

. die Stadt zu prüfen, ob eine Stelle als „Nachtbürgermeister“ als Vermittler für die Bereiche Nachtleben und Nachtkultur eingerichtet werden kann.

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