Kassel. In Wilhelmshöhe fing alles an, im Schlosshotel haben Gerhard und Monika Jochinger am Freitag stilvoll das 25-jährige Bestehen der Jochinger Bauconsulting & Projektmanagement GmbH gefeiert. Mit diesem Namen sind einige Meilensteine der Kasseler Stadtentwicklung verbunden.
Seit 1970 lebt der aus Steyr (Österreich) stammende Gerhard Jochinger in Kassel. Der gelernte Werkzeug- und Maschinenbauer kam durch die Arbeit nach Nordhessen, wechselte zur Vermögensberatung Bonfinanz und studierte Betriebswirtschaft. Sein erstes größeres Bauprojekt war der Umbau des Eckhauses Wilhelmshöher Allee/Landgraf-Karl-Straße.
Das sanierungsbedürftige Gebäude aus der Kaiserzeit war mit einer schwarz-weißen Fassade verschandelt worden. Jochinger machte aus dem „Zebrahaus“ die „Schlossresidenz“ mit einer Filiale der Deutschen Bank im Erdgeschoss.
Es war der Beginn einer Karriere, die in Kassel Spuren hinterlassen hat. Aus verwahrlosten Häusern und Brachflächen entwickelte Jochinger Goldgruben.
Früher als andere sah er Entwicklungschancen und machte sich 1990 selbstständig. Heute hat Jochinger 140 Mitarbeiter.
Mit der Eröffnung des IC-Bahnhofs wurde 1991 auch das City-Center mit Geschäften und Restaurants fertig. Wenig später folgte das Atrium auf der anderen Seite der Wilhelmshöher Allee (1994). Aus dem verschlafenen Vorort Wilhelmshöhe wurde ein attraktiver Standort für Handel und Dienstleistung, der seit dem Jahr 2000 den Zusatz Bad trägt.
In der Innenstadt wagte sich Jochinger mit seinem Vorzeigeprojekt, der Königs-Galerie (1995), und dem Umbau der Kurfürstengalerie (2002) an weitere große Aufgaben. Nach dem Bau der Tiefgarage unter dem Friedrichsplatz (Jochinger ist Geschäftsführer der Parkhausgesellschaft) wollte der umtriebige Geschäftsmann und Vorsitzende der City-Kaufleute eigentlich die Straßenbahn aus der Königsstraße verbannen. Dieser Plan ging ausnahmsweise mal nicht auf, die Widerstände waren zu groß.
Zurück zu den Wurzeln
Zu den Großprojekten der jüngeren Vergangenheit gehören der Umbau des Hotels Schweizer Hof in Bad Wilhelmshöhe und der Ausbau des Schlosshotels im Bergpark. Letzteres haben Monika und Gerhard Jochinger übernommen, als der Betrieb wenig lukrativ erschien. Heute ist es eine Top-Adresse mitten im Weltkulturerbe.