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Toilettenhaus an der Goetheanlage in Kassel: Gesäubert und schon wieder beschmiert

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Von: Christina Hein

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Das Toilettenhaus in der Goetheanlage, mit Graffiti verunziert.
Sofort wieder beschmiert: Drei Tage später war das Toilettenhaus mit Graffiti verunziert. © Hein, Christina

Es war gerade gesäubert worden: Das Toilettenhaus in der Goetheanlage war wieder Ziel von Vandalismus.

Vorderer Westen – Alle Grünanlagen der Stadt waren am Wochenende für das Gartenfest herausgeputzt: In der Goetheanlage war sogar die beschmierte Toilettenanlage von einer Fachfirma blitzblank geputzt worden.

Doch wenige Tage später war das Toilettenhaus wieder zum Ziel von Vandalismus geworden: Es wurde von Unbekannten rundherum mit aufgesprühten Schriftzügen und Zeichen vollgeschmiert. Von Ästhetik, wie sie auf den nahegelegenen legalen Sprayerflächen am Basketballplatz zu sehen ist, keine Spur.

„Leider werden die öffentlichen WC-Anlagen immer wieder Ziel von Vandalismus, Diebstahl und Graffiti-Verunreinigungen“, sagt dazu Stadtsprecher Sascha Stiebing. Es komme nicht selten vor, dass die Anlagen unmittelbar nach der Beseitigung von Schäden direkt erneut beschmiert oder beschädigt werden. In letzter Zeit seien insbesondere die Münzautomaten Ziel von Vandalismus inklusive Diebstahl der Münzen.

So sauber sah das Toilettenhaus in der Goetheanlage Kassel  aus.
Frisch gesäubert: So sah das Toilettenhaus in der Goetheanlage am vergangenen Freitag aus. © Christina Hein

Um die Graffiti-Entfernung zukünftig zu vereinfachen, plant das Amt Hochbau und Gebäudebewirtschaftung die WC-Anlagen mit einem „Anti-Graffiti-Schutzanstrich“ zu versehen.

Die Kosten für die Beseitigung von Vandalismus-Schäden liegen pro Fall bei einem „kleinen bis mittleren vierstelligen Betrag“. Finanziert werden sie an öffentlichen, städtischen Gebäuden aus Mitteln der Gebäudeunterhaltung. „Die Priorität der Beseitigung liegt bei diskriminierenden, politischen, rassistischen, sexistischen und persönlich verunglimpfenden Schmierereien, deren Beseitigung unverzüglich nach Bekanntwerden beauftragt wird. Da es sich um Sachbeschädigungen handelt, wird in der Regel Anzeige gegen Unbekannt erstattet.“

Angezeigte Fälle von Sachbeschädigung durch Graffiti sind in Kassel in den letzten Jahren „einigermaßen gleich geblieben“, sagt Polizeisprecher Matthias Maenz: Waren es im Jahr 2017 insgesamt 366 Fälle, so lag die Zahl 2021 bei 321.

„Die Aufklärungsquote ist davon abhängig, ob in einem Jahr beispielsweise größere Serien, also gleich mehrere Fälle auf einmal, geklärt werden konnten oder nicht.“ So habe die Aufklärungsquote in einigen Jahren nur im einstelligen Bereich gelegen. In den Jahren 2017 und 2021 betrug sie dagegen über 18 Prozent.

Die Straftat „Sachbeschädigung“ werde nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, dass die Strafverfolgungsbehörde wegen eines besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten für geboten halte. Das könne bei Serien der Fall sein. „Gemeinschädliche Sachbeschädigung“, etwa wenn Kunstgegenstände, Denkmäler, Gegenstände des öffentlichen Nutzens beschädigt werden, werde grundsätzlich verfolgt.

Illegalen Sprayern drohen als Konsequenzen von Sachbeschädigungen Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder Geldstrafen.

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