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Gewehre und Pistolen: 49 Nazis in Hessen besitzen legal Waffen

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Von: Maximilian Holscher

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Kassel. Es ist eine besorgniserregende Entwicklung: Immer mehr Neonazis in Hessen besitzen legal Waffen. Darunter befinden sich auch Nordhessen.

Nach Angaben des Innenministeriums sind es 49 Rechtsextremisten in ganz Hessen – unter ihnen befinden sich auch zwei Personen aus Nordhessen, wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte.

Zum Arsenal der Rechtsextremen gehören 60 Gewehre und 30 Kurzwaffen, also Pistolen. Genauere Details zu den Waffen nannte das Ministerium aber nicht.

2013 lag die Zahl nach einem Bericht des damaligen Innenministers Boris Rhein (CDU) noch bei 14 Neonazis, die über Schusswaffen verfügten. Die Zahl soll aber auch wegen einer Systemumstellung gestiegen sein und sei deshalb nicht vergleichbar, sagte Peter Beuth (CDU) im Innenausschuss in Wiesbaden. Wegen des neuen nationalen Waffenregisters gebe es nun mehr Angaben als noch vor drei Jahren. Die Zahl habe sich demnach von 44 auf 49 erhöht.

Als beunruhigend empfindet die SPD-Landtagsfraktion auch den Anstieg der Waffen, die im Besitz der Rechtsextremen sind. Denn laut Innenministerium gab es bei dieser Personengruppe 2012 elf Gewehre und drei Kurzwaffen, also erheblich weniger.

Hessens Innenminister plant jetzt, sich für schärfere Waffengesetze einzusetzen. Denn juristisch ist den Waffenbesitzern aus dem rechten Spektrum offenbar nichts vorzuwerfen. Wie genau die Details dieser Verschärfung aussehen sollen, wollte das Ministerium nicht sagen.

Schon jetzt sind die Behörden angewiesen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit diesem Personenkreis eine Erlaubnis verwehrt wird. Zuletzt ging diese Anweisung im Mai 2015 an die Behörden raus.

Wer in Deutschland Schusswaffen erwerben und besitzen will, benötigt in der Regel zumindest eine Waffenbesitzkarte. In der Praxis sind das meist Sportschützen, Jäger oder Waffensammler.

Der Autor im Gespräch mit Radio HNA

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