Handball-Jubel beim Neujahrsempfang der IHK

Der Jubel tönte durch das Hotel La Strada: Als die deutschen Handballer das EM-Finale erreicht hatten, war es kurz um die Contenance beim ansonsten ja traditionell eher ruhigen und diskreten Neujahrsempfang der IHK geschehen:
Die letzten 15 Minuten des Spiels und die Verlängerung konnte man nach dem offiziellen Teil sehen – und mancher, dem man spontane Gefühlsausbrüche nicht zugetraut hätte, jubelte beim Wintermärchen bei jedem Tor mit.
Zuvor hatte einer einen großen Wunsch geäußert: Eine richtige Regionalreform für Kassel und Umgebung. Dr. Walter Lohmeier, der 20 Jahre lang als Hauptgeschäftsführer die Geschicke der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg bestimmte, ahnte sicher schon beim Reden, dass es Wünsche gibt, die zwar sinnvoll sind, aber dass Kommunalpolitik und sinnvolles Handeln sich häufig ausschließen. Beim Neujahrsempfang der Kammer wurde Lohmeier offiziell verabschiedet. Präsident Dr. Martin Viessmann hob die Bodenständigkeit und die Bescheidenheit seines langjährigen Hauptgeschäftsführers, in dessen Amtszeit sich die Region wegen der Mittelpunktlage in Europa und der Stärke der heimischen Wirtschaft zu einer Boom-Region entwickelt hat, hervor.
Lohmeier betonte, wie sich die Stimmung in 20 Jahren gewandelt habe: Von der Kultur des Mährens, früher emsig gepflegt, sei nicht mehr zu spüren. Sybille von Obernitz, seiner Nachfolgerin, wünschte er allen erdenklichen Erfolg.
Viessmann überraschte den Schlagzeuger und Hobby-Astronomen Lohmeier mit einem persönlichen Geschenk: Einem antiquarischen Teleskop – damit der Weitblick erhalten bleibe.