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Handwerk: Viel zu tun, Kunden müssen warten

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© dpa

Kassel. Wer einen Maler, Sanitärfachmann oder Schreiner beauftragt, muss derzeit im Schnitt siebeneinhalb Wochen warten. Zum Teil sind deren Auftragsbücher sogar drei bis vier Monate gefüllt.

Das geht aus der am Donnerstag vorgelegten Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Kassel hervor. Vor allem wegen der guten Auftragslage im Ausbaugewerbe fällt die Bilanz für das letzte Quartal 2012 gut aus. Doch die Betriebe rechnen damit, dass die Auftragseingänge 2013 etwas nachlassen.

„In den Jahren 2011 und 2012 hatten wir eine extrem gute Situation“, sagt Dr. Matthias Joseph, Sprecher der Handwerkskammer. Hauptgrund dafür sei gewesen, dass Investitionen in Eigentum sich immer stärker zu einer sicheren Geldanlage entwickelt hätten. Stark sei etwa die Nachfrage nach energetischer Sanierung gewesen. Nach vorläufigen Zahlen haben die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk 2012 acht Milliarden Euro umgesetzt. Damit hätten sie in etwa das hohe Niveau des Vorjahres erreicht.

Allerdings, da ist sich Joseph sicher, werde sich die konjunkturelle Entwicklung 2013 nicht derart rasant fortsetzen. Bedingt durch den Wintereinbruch der vergangenen Tage gingen die Aufträge für das Bauhauptgewerbe zuletzt zurück.

Weiterhin hoch ist die Betriebsauslastung im Ausbaugewerbe. Im letzten Quartal 2012 lag sie bei 86 Prozent. Weil die zum Gewerbe zählenden Schreiner, Maler, Elektriker, Sanitärfachleute und Heizungsbauer alle Hände voll zu tun hätten, müssten Kunden Vorlaufzeiten einkalkulieren, sagt Joseph. Jeder dritte Betrieb sei für drei Monate im Voraus ausgelastet. Ein Grund seien fehlende Fachkräfte. Notfälle wie Wasserrohrbrüche würden aber sofort bearbeitet

Für den Konjunkturbericht hat die Handwerkskammer Kassel 820 Betriebe aus ihrem Bezirk (insgesamt sind es 16 000) befragt, der sich über Nord- und Osthessen sowie Teile von Mittelhessen erstreckt.

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